Dass damit die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr gemeint sind, ist bekannt. Dass der Ausdruck aus dem Mittelalter stammt, wissen dagegen wohl nur die wenigsten.
Das Jahr begann nicht immer am 1. Januar
Zwar legten die Römer den 1. Januar bereits 153 v. Chr. schon einmal als Jahresbeginn fest. Doch im Mittelalter wurde diese Regelung vielerorts vergessen, erklärt Kulturwissenschaftler Werner Mezger von der Universität Freiburg.
Stattdessen begann das Jahr je nach Ort an verschiedenen Tagen. Besonders beliebt waren der 25. Dezember, der heutige erste Weihnachtsfeiertag, und der 6. Januar, der heutige Dreikönigstag. In manchen Frauenklöstern startete das Jahr noch später: erst am 25. März, an Mariä Verkündigung.
In manchen Regionen herrschte gar die totale Verwirrung: Es existierten mehrere Neujahrstage gleichzeitig. Das führte auch schon mal dazu, dass an ein und demselben Ort innerhalb weniger Tage gleich mehrmals Neujahr gefeiert wurde.
Seit 1691 ist der Jahresbeginn einheitlich geregelt
Erst 1691 sprach Papst Innozenz XII. ein Machtwort und legte wie mehr als 1800 Jahre früher die Römer wieder den 1. Januar als Jahresbeginn fest. "Trotzdem hielt sich in der Bevölkerung die Erinnerung an die alten Jahresanfänge noch zäh", sagt Kulturwissenschaftler Mezger. Das Neujahrs-Wirrwarr wurde mit "zwischen den Jahren" trefflich beschrieben.