Investor lenkt ein

Baum gerettet: Widerstand in Kaiserslautern hat Erfolg

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Autor/in
Susanne Kimmel
Bild von Susanne Kimmel, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern

Für eine neue Straße in Kaiserslautern sollte eine Kastanie gefällt werden. Anwohner im Stadtteil Morlautern haben sich aber erfolgreich dagegen gewehrt - und die Stadt hat einen Deal ausgehandelt.

"Ich bin glücklich (...), wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg". Mit diesem Kommentar bei Facebook spricht eine Frau aus Morlautern vielen Anwohnern offenkundig aus der Seele. Denn eine alt-ehrwürdige Kastanie im Ort soll jetzt doch nicht gefällt werden - das hat der Ortsvorsteher von Morlautern, Alexander Lenz (SPD), via Facebook öffentlich gemacht.

Neubaugebiet in Kaiserslautern bekommt Zufahrt

Dass der Baum weichen sollte, hängt mit einem Neubaugebiet zusammen, das in Morlautern entsteht. Für dieses Neubaugebiet muss eine Zufahrtsstraße gebaut werden, die eine vorgeschriebene Breite hat. "Damit Rettungs- oder Müllfahrzeuge jederzeit und ohne Zeitverlust das Neubaugebiet erreichen können", erklärt Stadtsprecher Matthias Thomas.

Anwohner aus Morlautern vor einem Baum, den sie retten wollen
Im Oktober hatten Menschen aus Morlauter dagegen protestiert, dass der Baum gefällt wird.

Protest im Stadtteil Morlautern

Die Kastanie war bei diesem Vorhaben erst mal gewissermaßen im Weg: Wäre die Zufahrtsstraße gebaut worden wie geplant, hätten die langen Wurzeln des Baums gekappt werden müssen. Die Stadt Kaiserslautern hatte nämlich auf ein Gutachten verwiesen, das besagt: Die Wurzeln, die die Kastanie versorgen und festhalten, würden so sehr beschädigt werden, dass der Baum umstürzen könnte.

Wegen dieser Gefahr hatte die Stadt dem Investor, der das Neubaugebiet baut, erlaubt die Kastanie zu fällen. Das aber hatte bei den Menschen in Morlautern massive Kritik ausgelöst. Bei einer Protestaktion und im SWR-Interview hatten sie sich dagegen gewehrt.

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Lösung: Straße wird um Baum herum oberflächlich saniert

Baudezernent Manuel Steinbrenner (Grüne) hatte daraufhin mit dem Investor verhandelt - und das mit Erfolg: Die bisherige Straße in Richtung des Neubaugebiets werde um den Baum herum jetzt nur oberflächlich saniert, teilt Morlauterns Ortsvorsteher Alexander Lenz mit. So würden die Wurzeln verschont bleiben. Hinter der Kastanie werde stattdessen eine Ausweichfläche geschaffen - im Klartext: Platz, dass zwei Fahrzeuge gut aneinander vorbeikommen.

Geld für zusätzliche Bäume und Spielplatz in Morlautern

Die Kastanie bleibt also da, wo sie ist. Laut Ortsvorsteher kommt es aber noch besser: Der Investor spare durch die neue Lösung Geld. Deswegen habe er mit der Stadt vereinbart, fünf zusätzliche Bäume zu pflanzen. Außerdem werde er ein Spielgerät für den Kinderspielplatz im Neubaugebiet kaufen.

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