- Mehr Deutschunterricht für Zweitklässler
- Erste Fremdsprache wird später, aber intensiver unterrichtet
- Täglich verbindliche Lesezeit eingeführt
- Weniger Klassenarbeiten, dafür mehr Lernstandserhebungen
- Mehr Ganztagsangebote
- Förderschulreform geht an den Start
Mehr Deutschunterricht für Zweitklässler
Bei allen Kindern, die nun die zweite Klasse besuchen, findet sich auf dem Stundenplan eine Unterrichtsstunde Deutsch mehr pro Woche. Damit reagiert das Bildungsministerium auf die zuletzt nur mittelmäßigen Ergebnisse in Bildungsstudien. Sprache sei der Schlüssel zu allem anderen, sagte Ministerin Hubig, deshalb lege das Land einen Schwerpunkt auf die Stärkung des Deutschunterrichts.
Erste Fremdsprache wird später, aber intensiver unterrichtet
Gleichzeitig wird der Fremdsprachenunterricht erst später aufgenommen, dafür aber intensiviert: Statt wie bisher in der ersten Klasse setzen das frühe Englisch und Französisch erst in der dritten Klasse ein. Von dort an wird die erste Fremdsprache mit zwei Unterrichtsstunden in der Woche statt bisher mit einer gelehrt. Auf Anfrage des SWR, woher man die zusätzliche Zeit nehme, teilte das Ministerium mit: Man habe die Zeit für Sport, Religion und Musik in Klasse 3 und 4 verringert, dafür aber in Klasse 2 erhöht.
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Der Lernerfolg an Grundschulen in Rheinland-Pfalz soll durch einen Neun-Punkte-Plan verbessert werden. Die Kinder sollen unter anderem mehr Deutschunterricht bekommen.
Täglich verbindliche Lesezeit eingeführt
Neben der zusätzlichen Stunde Deutsch sollen verpflichtende Lesezeiten von mindestens zehn Minuten am Tag den Spracherwerb in der Schuleingangsphase stärken. Die Lesezeit werde zusätzlich zu der täglichen Rechtschreibzeit und Kopfrechenzeit eingeführt, wie es sie an vielen Schulen schon gebe.
Weniger Klassenarbeiten, dafür mehr Lernstandserhebungen
Eine Neuerung, die womöglich viele Grundschülerinnen und -schüler freuen wird: Ab diesem Schuljahr wird die Anzahl an Klassenarbeiten reduziert. Statt zehn müssen in Deutsch nur noch acht Klassenarbeiten pro Schuljahr in den Klassenstufen drei und vier geschrieben werden. In Mathematik sinkt die Zahl von sechs auf vier Klassenarbeiten.
Im Gegenzug wird es laut Bildungsministerium regelmäßige Lernstandserhebungen beim Lesen und in Mathematik mit verpflichtenden, landeseinheitlichen Tests geben.
Mehr Ganztagsangebote
Laut Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) gibt es einen Ausbau des Ganztagsschulnetzes. Knapp 1.300 allgemeinbildende Schulen im Land hätten mittlerweile Ganztagsangebote in offener und verpflichtender Form. Das seien über 80 Prozent aller Schulen in Rheinland-Pfalz. 1.644 Schulen gibt es im Land.
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Förderschulreform geht an den Start
Kinder mit Lernbehinderung werden ab diesem Schuljahr erstmals gemeinsam mit allen Schulanfängern an der Grundschule ihres Wohnortes angemeldet. Die Festlegung auf eine Förderschule noch vor der ersten Klasse soll vermieden werden. Kinder, die dem Lernen in der ersten Klasse nicht gewachsen sind, können ab der zweiten Klasse in die Förderschule wechseln. Kinder mit schwersten körperlichen und geistigen Einschränkungen können nach wie vor direkt in einer Förderschule eingeschult werden.
Die Reform zielt auf Kinder mit einem Förderbedarf ab. Das sind Kinder, die beispielsweise einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben, schlecht Deutsch sprechen oder aus sozial benachteiligten Elternhäusern kommen.
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