Rund 42 Prozent mehr Betreuungsplätze wären hierzulande nötig, um den Bedarf zu decken, so die Studie.
Bundesweit errechnete das arbeitgebernahe Institut einen Mangel von mehr als einer halben Million Plätzen an den Grundschulen. Damit hat jedes sechste Grundschulkind, das einen Bedarf für Ganztagsbetreuung hatte, keinen Platz bekommen.
Der Rechtsanspruch darauf, der ab 2029 vollständig gilt, dürfte so kaum einzulösen sein, so die Studie.
Besonders groß ist die Lücke demnach mit 152.000 Plätzen in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern mit 104.000 fehlenden Plätzen. Die größte relative Lücke gibt es in Schleswig-Holstein: Hier müsste die Zahl der Plätze um 73 Prozent steigen. Am besten aufgestellt ist laut der Untersuchung Hamburg, wo alle Kinder einen Platz haben. Den Anspruch auf Ganztagsbetreuung gibt es in der Hansestadt bereits.
Beim Nachholbedarf gibt es ein auffälliges West-Ost-Gefälle. In den ostdeutschen Bundesländern gibt es im Vergleich deutlich mehr Plätze.
Mehr Grundschulkinder bis 2029
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, wächst derzeit die Zahl der Grundschulkinder, weil die Geburtenzahlen in den 2010er Jahren stark gestiegen sind. 2029 dürfte sie um acht Prozent höher liegen als heute. Am heutigen Bedarf gemessen müssten laut der Untersuchung bis dahin 700.000 zusätzliche Plätze geschaffen werden, eine Steigerung von 42 Prozent.
Mit dem Ausbau von Schulen allein ist es aber nicht getan. Auch das Personal für eine qualifizierte Betreuung ist rar. So hat die Bertelsmann-Stiftung im Sommer 2022 errechnet, dass bis zum Ende des Jahrzehnts rund 100.000 Fachkräfte im Erziehungsbereich fehlen.
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