Weltspartag: Sparen wir die Wirtschaft kaputt?

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Andreas Böhnisch
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Julia Salinas

Heute ist der 100. Weltspartag. Viele erinnern sich, wie sie als Kind mit ihrem Sparschwein zur Sparkasse gegangen sind und ihr Geld auf ihr Sparbuch eingezahlt haben. Damals. Heute sparen die meisten anders. Fest steht aber, in Deutschland wird immer noch vergleichsweise viel gespart.

Im vergangenen Jahr haben die Deutschen gut ein Zehntel ihres verfügbaren Einkommens gespart. In Europa ist die Sparquote nur in den Niederlanden und in der Schweiz höher.

Sparen kann der Wirtschaft nutzen

"Es ist gut, wenn die Leute sparen. Denn sollte mal etwas schief geht, haben sie Reserven und müssen nicht gleich auf die Staatshilfe zurückgreifen", sagt Hans-Peter Burghof, Hochschullehrer und Inhaber des Lehrstuhls für Bankenwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim und fügt hinzu: "Das stabilisiert die Wirtschaft." Außerdem könne das Gesparte über die Banken und andere Institutionen in die Wirtschaft investiert werden. Mit nur mehr Konsum, sei der Wirtschaft nicht geholfen, meint Burghof. Stattdessen müsse an anderen Stellschrauben wie beispielsweise dem Abbau von Bürokratie gedreht werden.

Wenn wir mehr Konsum anregen wollen, brauchen wir stabile Preise und eine Welt, in der man Dinge einfach machen kann. Davon sind wir weit entfernt.

Inwieweit die Politik das Konsumverhalten der Menschen beeinflusst, erklärt Hans-Peter Burghof im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch.

Eindrücke aus Bad Kreuznach Weltspartag - lohnt sich sparen noch?

Mit dem guten alten Sparbuch von früher ist es in Zeiten von Niedrigzins und Inflation längst nicht mehr getan. Da muss man schon kreativer werden. Das haben am Montag auch die Kinder gespürt - beim Weltspartag.

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