Vulkanausbruch auf Island: Gefahr für den Luftverkehr?

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Autor/in
Andreas Herrler

Wochenlang hat im Südwesten Islands die Erde gebebt – jetzt tritt Lava aus einer Erdspalte nahe Grindavik. Unsere Korrespondentin berichtet über die Lage nach dem Vulkanausbruch.

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Grindavik heißt der nächste Ort und er wurde schon beizeiten evakuiert. Die knapp 3.700 Bewohner sind größtenteils in Notunterkünften untergebracht, wie ARD-Korrespondentin Julia Wäschenbach berichtet. In SWR Aktuell beschreibt sie das spektakuläre Naturschauspiel: „Lavafontänen spritzen bis zu 100 Meter hoch aus dem inzwischen vier Kilometer langen Riss. Das ist eine sehr kraftvolle Eruption und weil sie so nah an dem Fischerort Grindavik liegt, ist es beängstigend.“

Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Ausbruch noch bis zu zehn Tage andauern könnte. „Die Erfahrungen der letzten Wochen haben uns gelehrt, dass diese Vorhersagen unsicher sind und sich schnell ändern können, weil so ein Vulkanausbruch unberechenbar ist.“

Einwohner von Grindavik in Sorge

Grindavik liegt auf der Halbinsel Reykjanes und ist etwa 40 Kilometer von Islands Hauptstadt Reykjavik entfernt. Hinweise, dass der Vulkanausbruch der mit Abstand größten Stadt der Insel gefährlich werden könnte, gebe es derzeit nicht, bestätigt Julia Wäschenbach. Anders sieht es für den Fischerort Grindavik aus: „Manche Bewohner haben die Hoffnung aufgegeben, dass sie dorthin zurückkehren können. Einige Häuser sind unbewohnbar, weil es in den vergangenen Wochen tausende Erdbeben gegeben hat.“

Erinnerungen an die Aschewolke 2010

Als 2010 der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach, legte die gewaltige Aschewolke den europäischen Flugverkehr für Tage lahm. Der neue Vulkanausbruch hat aber noch keine Auswirkungen auf die Luftfahrt, obwohl der einzige internationale Airport Islands in Kevlavik nur 25 Kilometer entfernt ist. „Fluggesellschaften wie Icelandair fliegen weiter. Bislang sind alle Flüge gestartet und gelandet. Man rechnet aktuell nicht damit, dass es Auswirkungen geben wird, aber auch das kann man nicht genau wissen.“ Die Situation werde deshalb genau beobachtet und bei Veränderungen reagiert.

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Andreas Herrler