"Wir sind voll": Warum die Lage in den Tierheimen immer schlechter wird

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Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
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Andreas Böhnisch

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, schlägt Alarm. Viele Tierheime hätten einen Aufnahmestopp verhängt. Schuld sei die Politik.

Die Tierarztkosten seien explodiert, klagt Schröder im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich. Teilweise seien die Behandlungen dreimal so teuer wie früher. Viele Privatleute könnten sich die Haltung deshalb nicht mehr leisten, obwohl die Tiere in den Haushalten gut untergebracht seien.

Scharfe Kritik an der Politik

Die Verantwortung für die hohen Tierarztkosten trage der noch amtierende Bundesminister Cem Özdemir (Grüne). Er habe in Verhandlungen mit der Bundestierärztekammer die Gebührenordnung verändert.

Die Bundesregierung hat uns ganz viel versprochen und nichts geliefert.

Leidtragende seien die Tierheime. Dort würden immer mehr Tiere abgegeben - mit der Konsequenz, dass nichts mehr gehe: "Wir haben Aufnahmestopps. Wir sind über die Kapazitäten belegt", sagt der Präsident des Tierschutzbundes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien überlastet, auch weil immer mehr Tiere "ganz viel Betreuungsbedarf haben und dabei werden wir von der Politik völlig im Stich gelassen".

Hohe Hürden für das Einschläfern von Tieren

Als letzten Ausweg mag manch ein Halter darüber nachdenken, sein Haustier einschläfern zu lassen. Doch das Tierschutzgesetz mache klare Vorgaben für einen solchen Schritt: "Aus Geld- und Platzgründen darf kein Tier eingeschläfert werden." Und deshalb befürchtet Schröder, dass der Tierschutz aus finanziellen Erwägungen auf der Strecke bleibt: "Wir wissen nicht, wie viele Tiere in den Wohnzimmern stumm leiden, weil der Tierarztbesuch verschoben wird."

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