Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), macht Ex-Innenminister Horst Seehofer (CSU) dafür mitverantwortlich, dass ehemalige afghanische Ortskräfte der Bundeswehr bis heute in dem Land in Gefahr sind. Im SWR2 Aktuell-Interview sagte sie: "Im Mai vor zwei Jahren bahnte sich das Drama an und Horst Seehofer hat keinen Grund gesehen, sich mit der Evakuierung dieser Ortskräfte zu beschäftigen. Ich erinnere: Wir waren im Bundestagswahlkampf und offensichtlich wollte er nicht, dass das Thema in Deutschland zu einer Diskussion führt. Die Situation wäre im Mai vor zwei Jahren eine einfache gewesen - jetzt ist sie es nicht mehr."
Zwei Jahre nach dem chaotischen Afghanistan-Abzug der Bundeswehr fordert das "Patenschafts-Netzwerk Afghanische Ortskräfte" eine bessere Vorsorge für lokale Mitarbeiter der Bundeswehr - auch in anderen Ländern wie Mali. Warum die Situationen in Afghanistan und Mali nicht ohne weiteres vergleichbar seien, erklärt Strack-Zimmermann im Gespräch mit Moderator Gerhard Leitner.
Das Leid der Frauen: Taliban-Terror in Afghanistan
Es sind Stunden der Panik, der Verzweiflung – und des Triumphs. Im August vor zwei Jahren ergreifen die Taliban die Macht in Afghanistan. Wer noch kann, der flieht. Zurück bleibt ein Volk, das von militanten Islamisten terrorisiert wird - es trifft vor allem Frauen und Mädchen, die keine Rechte mehr haben. Wie stehen die Afghaninnen das durch? Ist Hilfe möglich?