An der Gedenkstelle für die Opfer der Amokfahrt in Trier sind die Bronzestelen errichtet worden.

Gedenkstätte bald fertig

Trierer Amokfahrt: Die Gedenkstelen für die Opfer stehen

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Die Gedenkstätte für die Opfer der Amokfahrt von Trier nimmt Gestalt an. Die Gedenkstelen für die sechs Todesopfer sind jetzt montiert. Deutlich später als zunächst geplant.

Der Trierer Künstler Clas Steinmann ist sichtlich erleichtert. Gerade wird die letzte der insgesamt sechs Stelen aufgerichtet. Steinmann hat die Bronzestelen für die Gedenkstätte der Amokfahrt an der Porta Nigra entworfen.

Man weiß ja vorher nicht, wie es aussieht. Aber ich bin jetzt froh. Es sieht sehr gut aus.

2,80 Meter sind die Stelen groß. Doch sie sind schlank, wirken trotz ihrer Größe eher filigran und transparent. Seine Stelen passen gut an diese Stelle im Schatten der Porta Nigra, findet der Künstler: "Man weiß ja vorher nicht, wie es aussieht. Aber ich bin jetzt froh. Es sieht sehr gut aus."

In Trier sind die Stelen der Gedenkstätte für die Opfer der Amokfahrt aufgebaut worden.
Bildhauer Clas Steinmann hat die Entwürfe für die Stelen gemacht.

Eigentlich sollte die Gedenkstätte im letzten Dezember, am dritten Jahrestag der Amokfahrt fertig sein. Unter anderem wegen Materialengpässen musste der Termin erst ins Frühjahr dieses Jahres und dann auf Anfang Juli verschoben werden.

Jede Stele steht für ein Amokopfer

Insgesamt sind es sechs Stelen, die an die Opfer der Amokfahrt erinnern. Im Februar war im Revisionsprozess gegen den Amokfahrer bekannt geworden, dass mittlerweile ein siebter Menschen an den Folgen seiner schweren Verletzung gestorben ist.

An ihn soll nach Rücksprache mit den Hinterbliebenen auf einer Gedenktafel gedacht werden.

Die Bronzestelen für die Gedenkstätte für die Opfer der Trierer Amokfahrt sind errichtet worden
Als nächstes muss die Fläche wieder gepflastert werden. Außerdem soll noch eine Informationstafel an der Gedenkstätte angebracht werden.

Im kommenden Dezember, am vierten Jahrestag der Amokfahrt, will die Stadt Trier die Gedenkstätte offiziell einweihen.

Die Gestaltung des Platzes hat die Stadt Trier zusammen mit Hinterbliebenen und überlebenden Opfern entwickelt. Die Diskussion und Gespräche darüber sei ein Teil der Traumabewältigung nach der Amokfahrt gewesen, hatte Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) einmal erklärt.

Gedenken an die Amokfahrt in der Fußgängerzone

Neben der zentralen Gedenkstätte an der Porta Nigra wird auch in der Fußgängerzone den Opfern der Trierer Amokfahrt gedacht. Dort sind im vergangenen November Plaketten mit den Namen der Todesopfer im Pflaster verlegt worden.

Rund drei Jahre nach der Amokfahrt in Trier erinnern jetzt Gedenkplaketten in der Fußgängerzone an die Todesopfer.
Jede Plakette wurde in Abstimmung mit den Familien unterschiedlich gestaltet.

Was passiert mit der Gedenktafel an der Porta?

Bisher konnten die Trierer an der Porta Nigra den Opfern der Amokfahrt von Trier gedenken. Wenn am vierten Jahrestag des Verbrechens im kommenden Dezember der neue Gedenkort eingeweiht wird, soll die Tafel dort abgenommen werden.

In Trier sind die Stelen der Gedenkstätte für die Opfer der Amokfahrt aufgebaut worden.
An dieser Stelle, direkt neben der Porta Nigra, hat die Stadt an den ersten drei Jahrestagen den Opfern der Amokfahrt gedacht. Die Platte soll abgehängt werden, wenn die neue Gedenkstätte eingeweiht ist.

Nach Angaben der Stadt könnte die Gedenktafel an der Porta Nigra danach im Stadtarchiv oder Stadtmuseum aufbewahrt werden.

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