Wanderer rund um die Burg Hohenzollern müssen mit Hindernissen rechnen. Durch den vielen Regen wurden einige Wanderwege unpassierbar. Der Revierleiter des Fürstenhauses von Hohenzollern, Martin Neumaier, ist immer noch erstaunt über die Wucht der Regenfälle, die Ende Mai, Anfang Juni über die Wälder rund um die Burg Hohenzollern gezogen sind. Bis zu 40 Liter habe es in einer Nacht geregnet, so Neumaier. Er ist verantwortlich für den Privatwald rund um die Zollernburg bei Hechingen.
Zahlreiche Wege sind durch die hohe Regenmengen einfach abgesackt. Eine drei Meter hohe Abrisskante an einem Waldweg östlich der Burg zeigt, welche Kraft das Wasser gehabt haben muss. Durch den Erdrutsch tut sich auf dem Weg ein riesiger Graben auf, der nun aufgeschüttet wird.
Hang ist nicht schnell aber unaufhaltsam abgerutscht
Der Hangrutsch in der Nähe von Hechingen-Boll ging eher langsam vonstatten, erklärt Revierförster Martin Neumaier.
Der drei Meter tiefe Graben im Hang wird aufgeschüttet und gesichert mit einer sogenannten Krainerwand. Ein Bollwerk aus Holzstämmen und Schotter, das auch in den Alpen gebaut wird, um Hangrutsche zu sichern. Mächtige Eichenstämme werden bearbeitet, über- und ineinander gestapelt. Die sichern nun auf 30 Metern Länge die Rutschstelle, so dass Wanderer und Forstfahrzeuge wieder passieren können.
Viele Waldwege sind gesperrt
Ein paar Kilometer weiter hängt ein rot-weißes-Absperrband quer über dem Waldweg. Daran hängt ein Schild mit dem Hinweis: "Weg und Hang infolge Starkniederschlägen verrutscht. Nicht befahrbar und nicht begehbar. Wir bitten um Beachtung." Revierförster Martin Neumaier betont noch einmal, dass dieses Schild nicht umsonst an dieser Stelle hängt. Etwa hundert Meter entlang des Wegs wird auch klar, warum. Der Forstweg ist nicht mehr zu erkennen. Ein Erdrutsch hat ihn mit einer ein Meter hohen Schlammschicht bedeckt.
Im Bereich des Erdrutsches herrscht Lebensgefahr
Plötzlich schüttelt der Revierförster den Kopf. Er hat Fußspuren entdeckt, die mitten über den Erdrutsch führen. Das sei wirklich lebensgefährlich, was die Menschen machen, nur um ihre gewohnten Wege zu gehen. "Das ist wie Treibsand. Eine richtig lehmige, verschmierte Erde. Da kommt man nicht mehr raus, wenn man da reinläuft."
Große und dicke Bäume sind an dieser Stelle mit abgerutscht. Das heißt, sie stehen nicht mehr fest und können jederzeit oder bei einem kleinen Windhauch umstürzen.
Insgesamt, so schätzt Martin Neumaier, belaufen sich die Schäden auf etwa 150.000 Euro. Jetzt hofft er auf eine längere, trockene Witterungsphase, um die Schäden endgültig zu beheben.