Dem Wald in Baden-Württemberg geht es etwas besser. Doch die Forstexpertin Heike Puhlmann warnt vor zu viel Optimismus. Der Wald müsse dem Klimawandel angepasst werden.
"40 Prozent der Waldfläche in Baden-Württemberg sind immer noch stark geschädigt", sagt die Leiterin der Abteilung Boden und Umwelt bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Christian Rönspies. Das gehe aus dem aktuellen Waldzustandsbericht hervor. Auch wenn es in diesem Jahr viel geregnet habe und die Bäume sich erholt hätten, könne sie keine Entwarnung geben: "Ein einziges Jahr reicht nicht aus, um die Schäden wiedergutzumachen."
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Alle zehn Jahre werden die Wälder in ganz Deutschland untersucht. Das Fazit für Baden-Württemberg ist ernüchternd: Für die Klimaneutralität braucht es mehr Holz.
Baumartmischung kann Waldbestand sichern
Mit dem Klimawandel kommen höhere Temperaturen und längere trockene Phasen. Davon profitiert der Borkenkäfer, der vor allem den Fichten zusetzt. "Das ist unser Sorgenkind Nummer eins", erläutert die Forst-Expertin. Eine gut geeignete Gegenmaßnahme sei eine Baumartmischung.
Wenn Fichten beispielsweise in einen Bestand von Buchen eingestreut seien, "hat der Borkenkäfer keine Chance, großflächig zuzuschlagen". Eine weitere Maßnahme gegen den Klimawandel sei das Anpflanzen von Bäumen mit tiefen Wurzeln, die auch in Phasen langer Trockenheit noch an Grundwasser herankommen. Außerdem sollte der Anteil der Laubbäume erhöht werden. Damit könnten die Wälder "klimastabiler werden".
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Mithilfe eines Netzwerks aus Sensoren will eine Forschungsgruppe Bäume genau untersuchen, um Vorhersagen über die Gesundheit eines Waldes im Klimawandel machen zu können.