Die Städte und Gemeinden legen die Hebesätze für die Grundsteuer neu fest. Die Grundsteuer berechnet den Wert einer Immobilie. Heute zum Beispiel stimmt der Stadtrat von Ludwigshafen über den neuen Hebesatz ab. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die bisherigen Daten als veraltet moniert hatte, mussten die Finanzämter alle 36 Millionen Grundstücke in Deutschland neu bewerten.
Kritik kommt vom Bund der Steuerzahler und vom Deutschen Städte- und Gemeindebund: In einigen Städten und Gemeinden würden dadurch Privatimmobilien höher besteuert werden und Gewerbeimmobilien günstiger. Das sei ein Ergebnis der Neubewertungen, sagt Uwe Zimmermann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes in SWR Aktuell. "Gewerblich genutzte Grundstücke werden in vielen Fällen bei der Grundsteuer entlastet - und wenn die Gesamtsumme der Grundsteuer gleich hoch bleiben soll, heißt das, dass der Faktor Wohnen mehr besteuert wird."
Der Deutsche Städte und Gemeindebund habe die Bundesländer bereits dazu aufgefordert, gegenzusteuern.
Wie sich die Grundsteuerlast berechnet und warum manche Städte unabhängig davon gezwungen sind, Steuern zu erhöhen, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler mit Zimmermann gesprochen.
Gemeinderat beschließt neuen Hebesatz Grundsteuerreform in Freiburg: Wer profitiert und wer verliert?
Der Freiburger Gemeinderat hat am Dienstag einen niedrigeren Hebesatz der Grundsteuer beschlossen. Trotzdem werden viele in der Stadt ab kommendem Jahr mehr bezahlen müssen.