Die Polizei hatte direkt Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Sie geht nun davon aus, dass die 56-Jährige versucht hat, noch rechtzeitig den Zug zu erreichen. Deswegen sei sie wohl über den geschlossenen Bahnübergang gegangen und wurde von dem Zug in Richtung Germersheim erfasst. Die Bahnstrecke zwischen Wörth und Germersheim war zeitweise voll gesperrt, wird aber inzwischen wieder in beiden Richtungen befahren.
Noch schnell über die Bahngleise: kein Einzelfall
Erst in dieser Woche hat die Bundespolizeidirektion Koblenz ausdrücklich gewarnt: Wer unerlaubt über Bahngleise läuft, bringt sich in konkrete Lebensgefahr. Jedes Jahr gebe es in Rheinland-Pfalz und im Saarland "eine hohe dreistellige Zahl" von Fällen, bei denen Gleisanlagen unbefugt betreten werden. "Das diesbezügliche Dunkelfeld dürfte um ein Vielfaches höher liegen", erläuterte eine Sprecherin.
Tödlicher Unfall Radfahrer an Bahnübergang in Neu-Ulm von Zug erfasst
Am Bahnübergang im Neu-Ulmer Stadtteil Schwaighofen ist am Montagnachmittag ein 33-jähriger Radfahrer von einem Zug erfasst worden. Der Mann wurde beim Zusammenstoß tödlich verletzt.
Gefährliche Abkürzung aus Zeitnot
Die Leute würden verschiedene Gründe nennen, warum sie sich trotz der Gefahren und der rechtlichen Konsequenzen unbefugt in Gleisen aufhalten, erläuterte die Sprecherin weiter. "Oftmals nutzen Personen den Weg über die Gleise, um Zeit zu sparen, um den Zug rechtzeitig zu erreichen oder Verspätungen zu vermeiden." Das Problem: Züge haben durch ihre Geschwindigkeit einen langen Bremsweg. Eine Kollision ende meist mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich.
Die Bundespolizei verweist in dem Zusammenhang auf einen Fall Anfang November: Da erfasste ein Schnellzug am Bahnhof Langenselbold im hessischen Main-Kinzig-Kreis zwei Männer. Die 19 und 23 Jahre alten Opfer wollten laut Polizei mutmaßlich einen Bus erreichen und liefen über die Gleise. Beide kamen dabei ums Leben.