Im Gaza-Krieg zeichnet sich auch zu Beginn des Ramadans keine Waffenruhe ab. Der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn sieht die Schuld bei der Hamas.
Der Gazakrieg geht auch zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan weiter. Eine Waffenruhe zeichnet sich zurzeit nicht ab. Der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn sieht die Schuld dafür bei der islamistischen Terrororganisation Hamas. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern sagte er, Verhandlungen über eine Waffenruhe seien an der Hamas gescheitert.
Dem liege eine politische Strategie zugrunde. "Die Hamas will während des Ramadans die Region insgesamt noch stärker entzünden." Dazu gehörten auch das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Außerdem solle die Hisbollah-Miliz stärker als bisher in den Krieg hineingezogen werden.
Konsens in israelischer Politik im Gazakrieg
Der Westen drängt Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu immer stärker zu einer Waffenruhe. Dabei wird nach Ansicht von Wolffsohn jedoch übersehen, dass in der israelischen Politik Konsens in Bezug auf die Kriegsführung im Gazastreifen besteht. Die Entscheidungshoheit im Kriegskabinett liege nicht allein bei Netanjahu. "Hier ist auch die größte Oppositionspartei beteiligt." Außerdem gehörten dem Gremium zwei ehemalige Generalstabschefs an. "Das wird immer wieder vergessen."
Gazakrieg: Hamas muss kapitulieren
Für eine Waffenruhe müsse die Hamas sofort alle Kampfhandlungen einstellen, ergänzt der Historiker und Publizist. "Die Hamas hat den Krieg verloren. Es ist völlig sinnlos, militärisch weiterzukämpfen." Die islamistische Terrororganisation müsse die Geiseln freilassen und kapitulieren. "Dann wird auch der Wiederaufbau im Gazastreifen sofort beginnen."