Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen will bis zu 14.000 Stellen streichen. Dagegen wollen heute bundesweit tausende Beschäftigte auf die Straßen gehen. Das Unternehmen begründete den Stellenabbau unter anderem mit der rückläufigen PKW-Produktion und dem Wandel zur E-Mobilität, wofür man weniger Personal benötige. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende bei ZF, Achim Dietrich, hält dies für vorgeschobene Argumente.
In SWR Aktuell sagte Dietrich: "Die E-Mobilität hat sich verschoben, deshalb ist es dummes Zeug, sich jetzt hinter Argumenten zu verstecken, die E-Mobilität würde zu dem Arbeitsplatzabbau führen. Wir sind mittendrin, noch Getriebe für BMW, VW und andere Hersteller zu produzieren - und hier, in Friedrichshafen - für LKW-Hersteller, wie MAN und DAF. Das bedeutet, der jetzige Stellenabbau in den nächsten ein oder zwei Jahren hat mit der Elektromobilität nichts zu tun."
Kundgebungen unter anderem in Friedrichshafen und Mannheim Nach Protest gegen Stellenabbau bei ZF: SPD fordert Sofortprogramm
Die SPD-Fraktion im Landtag will den angekündigten Stellenabbau beim Autozulieferer ZF verhindern. Mehrere tausend Beschäftigte hatten am Dienstag protestiert, etwa in Friedrichshafen und Mannheim.
Seiner Ansicht nach liegt der Grund in der Strategie des Managements:
Letztes Mittel: Aufruf zum Streik
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende geht nicht davon aus, dass es Gespräche geben wird: "Wir werden aber den kompletten Werkzeugkasten des Betriebsrats ausnutzen, um Druck aufzubauen. Das letzte Mittel der IG Metall wäre der Aufruf zu einem Streik, zum Beispiel für einen Zukunfts- und Sozialtarifvertrag", so Dietrich. Welche Auswirkungen der Jobabbau für die ZF-Standorte und die Städte haben könnte, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler mit Dietrich gesprochen.