Ankündigung der Gewerkschaft EVG

Am Freitag bundesweiter Warnstreik bei der Bahn

Stand

Bahn-Reisende müssen sich am Freitag erneut auf erhebliche Behinderungen einstellen - bei der Deutschen Bahn und weiteren Bahnunternehmen ist der nächste Warnstreik geplant.

Nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vom Mittwochmorgen wird es am Freitag erneut Zugausfälle und Verspätungen geben. Demnach sollen die Streiks mit Betriebsbeginn um 3 Uhr beginnen und bis 11 Uhr dauern und sowohl den Nah- als auch den Fernverkehr betreffen. 

Laut Deutscher Bahn wird der Fernverkehr bis 13 Uhr komplett eingestellt, der Regionalverkehr falle vormittags "weitestgehend" aus. Bis in die Abendstunden sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen. Der Regionalverkehr dürfte nach dem Ausstand schneller wieder normal laufen. "Alle, die umplanen können, sollten das tun", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler.

Die EVG sowie die Gewerkschaft ver.di für den öffentlichen Dienst hatten Ende März bereits parallel gestreikt.

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Kritik am Verhalten der Arbeitgeber

"Einige Arbeitgeber weigern sich nach wie vor, auf die von den Tarifkommissionen der EVG beschlossenen zentralen Forderungen einzugehen, andere legen Angebote vor, die weit von dem entfernt sind, was wir fordern", erklärte die Gewerkschaft in ihrer Einladung zum Pressegespräch. "Deshalb müssen wir kurzfristig mehr Druck auf die Arbeitgeber ausüben, die immer noch meinen, die Forderungen der Beschäftigten ignorieren zu können."

Mindestens 650 Euro gefordert

Die EVG fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Einkommen. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit den rund 50 Bahnunternehmen. Am Mittwoch trifft sich die Gewerkschaft mit dem Unternehmen Transdev. Mit der Deutschen Bahn ist das nächste Treffen für die kommende Woche angesetzt. Bei dem Konzern betreffen die Tarifverhandlungen gut 180.000 der etwa 230.000 Beschäftigten.

Die Deutsche Bahn zeigte sich zuletzt offen, den Schlichtervorschlag bei den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst als Grundlage für die eigenen Gespräche zu übernehmen. Dieser sieht zunächst steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von 3.000 Euro in mehreren Stufen vor. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben. Wird dabei keine Erhöhung um 340 Euro erreicht, soll der betreffende Erhöhungsbetrag auf diese Summe gesetzt werden.

Neue Streiks an Flughäfen

Auch an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn müssen sich die Passagiere in den nächsten Tagen auf Verzögerungen und Flugausfälle einstellen. Die Gewerkschaft ver.di hat zu erneuten Streiks ab Donnerstag aufgerufen. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder Streichungen zu rechnen, gab ver.di in einer Mitteilung bekannt.

Der Arbeitskampf gelte für Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und die, die in Servicebereichen tätig sind. Der Streik beginnt demnach in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und endet in der Nacht von Freitag auf Samstag.

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