Massive Verkehrseinschränkungen

Das war der Streik-Montag in BW

Stand

Am Montag hat ein gemeinsamer Warnstreik von ver.di und EVG deutschlandweit große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmgelegt. Informationen dazu gibt es hier.

Auch am Dienstag noch Beeinträchtigungen in und um Heilbronn

Obwohl der Streik in der Nacht zum Dienstag endet, werden auch tagsüber noch einige Busse und Bahnen ausfallen oder später kommen - zum Beispiel in der Region Heilbronn-Franken.

GDL-Vorsitzender kritisiert Ausfall des Fernverkehrs bei der DB

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat die Deutsche Bahn (DB) dafür kritisiert, dass sie aufgrund des Warnstreiks den gesamten Fernverkehr gestoppt hat. "Die Bahn legt einfach fest, dass in diesem Land kein Zug mehr fährt - obwohl eine ganze Reihe von Zügen sehr wohl fahren könnte", sagte Weselsky dem "Spiegel". Er sprach dabei von einem "Schmierentheater" der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der DB. "Die Deutsche Bahn hat angeordnet, den Bahnverkehr zu stoppen. Das hätte die Bahn bei einem GDL-Streik niemals gemacht, sondern uns mit einer einstweiligen Verfügung gedroht", sagte Weselsky. Bei den Streiks der GDL seien immer mindestens 20 Prozent der Züge gefahren.

Mehr als 10.000 Beschäftigte streiken in BW

Am Warnstreik bei der Deutschen Bahn und im öffentlichen Nahverkehr haben sich allein in Baden-Württemberg laut SWR-Informationen mehr als 10.000 Beschäftigte beteiligt. Zu dem Streik hatten die Eisenbahngewerkschaft EVG und ver.di aufgerufen. Ver.di fordert für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Geld, die EVG 12,5 Prozent.

SWR Extra zu den bundesweiten Warnstreiks

In ganz Baden-Württemberg fuhren heute keine Bahnen oder S-Bahnen und nur wenige Busse. Auch Flughäfen und Häfen wurden bestreikt. Zu den Auswirkungen der Aktionen von ver.di und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gab es um 18:15 Uhr ein SWR Extra.

Hier könnt ihr das SWR Extra nachschauen:

SWR-Voting: Mehr als ein Drittel der Befragten nicht von Streik betroffen

Der bundesweite Warnstreik von ver.di und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den Verkehr in Deutschland in weiten Teilen lahmgelegt. Zwar blieb ein Chaos auf den Straßen meistens aus, aber wer mit dem Zug zur Arbeit fahren wollte, musste sich nach Alternativen umsehen. In einem Voting des SWR gaben dennoch 37,2 Prozent der Befragten an, dass sie überhaupt nicht vom Streik betroffen waren. 19,4 Prozent stiegen auf andere Verkehrsmittel um. Nur 17,9 Prozent mussten sich wegen des Streiks freinehmen.

Deutsche Bahn rechnet am Dienstag mit planmäßigem Betrieb

Für Dienstag rechnete die Deutsche Bahn sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr damit, dass die Züge größtenteils planmäßig verkehren. Auch die S-Bahn in Stuttgart sei darauf vorbereitet, ab Dienstbeginn am Dienstag planmäßig zu starten, so eine Sprecherin der Bahn. Auch die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH geht am Dienstag von einer planmäßigen Wiederaufnahme des Fahrplans aus.

Deutlich reduziertes Besucheraufkommen in Einkaufsmeilen

In die Einkaufsmeilen der deutschen Großstädte sind am Montag deutlich weniger Menschen gekommen. Der Anbieter von "Frequenzdaten Hystreet.com" ermittelte in einer Stichproben-Auswertung im Vergleich zum Montag vor einer Woche einen durchschnittlichen Rückgang um 27,7 Prozent im Zeitraum bis 13 Uhr. Bei der Stichprobe zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen und teils innerhalb der untersuchten Städte. Besonders stark nach unten ging es unter anderem in Stuttgart, München, Hannover, Dortmund sowie teilweise in Köln und Düsseldorf mit Veränderungen in einer Dimension um 40 Prozent. Möglicherweise könnte dabei aber auch das schlechte Wetter eine Rolle gespielt haben.

Bahn nimmt Betrieb auf einzelnen Regionalbahn-Linien wieder auf

Trotz des bundesweiten Warnstreiks hat die Deutsche Bahn am Montagnachmittag den Betrieb auf einzelnen Regionalbahn-Linien wieder aufgenommen. So könne etwa "die S-Bahn München einen Pendelbetrieb zwischen Ostbahnhof und Pasing anbieten oder die S-Bahn Hamburg im Innenstadtbereich und auf einzelnen Außenstrecken einen 20-Minuten-Takt fahren", teilte der Konzern am Montag mit. "Welche zusätzlichen Verbindungen am Nachmittag im Regionalverkehr aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab", hieß es. Zu Regionalbahnlinien in Baden-Württemberg wurden keine Angaben gemacht. Der Fernverkehr auf der Schiene steht weiterhin und den ganzen Tag über vollständig still.

Deutlich mehr Stau in BW nur in Freiburg

Der bundesweite Warnstreik hat in der morgendlichen Rush Hour nur in wenigen deutschen Großstädten und Regionen für große Staus gesorgt. Lediglich in vier von 27 Städten lag am Montag die durchschnittliche Fahrzeit um mehr als 10 Prozent höher als zuletzt, wie eine Auswertung des Verkehrsdatenspezialisten "TomTom" zeigt. Die stärksten Zuwächse bei der nötigen Fahrzeit ergaben sich in München mit 28 Prozent, Nürnberg mit 19 und Freiburg mit 18 Prozent. "Zu teils langen Staus und großen Zeitverlusten kam es überall dort, wo zum Streik noch schlechtes Wetter hinzugekommen ist", sagte Ralf-Peter Schäfer von "TomTom". Insgesamt zeigten die Zahlen, wie hoch das Potenzial von Homeoffice und gut geplanter Mobilität sei.

DB Netze AG-Betriebsrat bisher zufrieden mit Warnstreik in BW

Der Betriebsrat des Bahn-Tochteruntenehmens DB Netze AG, Oliver Mennenga, hat sich im SWR-Interview zufrieden über den bisherigen Verlauf des Warnstreiks geäußert. "Der Bahnhof ist leer, die Züge stehen und ich denke, das können wir als sehr großen Erfolg verbuchen", so Mennenga in Stuttgart. Trotz des bisher ausbleibenden Verkehrschaos in der Stuttgarter Innenstadt merke man, wie wichtig die Eisenbahn für die Infrastruktur und den Verkehr in Deutschland sei, so der Betriebsrat. Die Arbeitgeber könnten nun sehen, wie streikbereit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der DB Netzte AG seien. Das könnte die Tarifverhandlungen zum Positiven für die Streikenden beeinflussen.

Menschen in Region Heilbronn-Franken reagieren gemischt auf den Streik

Auch am Bahnhof Heilbronn fielen die Verkehrsverbindungen heute morgen aus. Einige Befragte in Heilbronn zeigten Verständnis für den Streik und die Anliegen der Gewerkschaften, andere hielten die Aktionen für überzogen.

Heilbronn

Warnstreik von ver.di und EVG Streik: Bus- und Bahnverkehr in Heilbronn-Franken lahmgelegt

Pendlerinnen und Pendler in Heilbronn-Franken müssen den Montag über mit erheblichen Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr leben. So mancher war vom Warnstreik überrascht.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Eisenbahn-Gewerkschaft: Ostern keine Warnstreiks

Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage. "Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch mit. "Wann immer wir verhandeln, müssen wir auch die Möglichkeit haben, zu streiken, um auf schlechte Angebote reagieren zu können." Die zweite Tarifrunde zwischen der EVG und insgesamt 50 Bahn-Unternehmen beginnt in dieser Woche.

Reisende am Freiburger Bahnhof nutzen private Anbieter

Der Fernverkehr auf der Schiene ruht heute bundesweit, genau wie weite Teile des Regionalverkehrs. Um trotzdem mobil zu sein, suchen sich Reisende am Hauptbahnhof in Freiburg Alternativen.

Bisher kein Verkehrskollaps durch bundesweiten Großstreik

Der großangelegte Warnstreik bei Bahn, im Nahverkehr und an Flughäfen hat am Montag bisher kein Verkehrschaos in Städten und auf Autobahnen ausgelöst. Die meisten Pendler und Reisenden haben sich auf den bundesweiten Ausstand aus Sicht von Verkehrsexperten gut eingestellt. Größere Staus im Straßenverkehr wurden am Morgen nur vereinzelt von der Polizei gemeldet. Beim ADAC hieß es: "Wer kann, ist im Homeoffice geblieben." An Bahnhöfen als auch an betroffenen Flughäfen blieb es wegen des ganztägigen Großstreiks weitgehend leer. Der Bahn-Fernverkehr ist bundesweit komplett eingestellt, der Regional- und S-Bahnverkehr in weiten Teilen.

Über 10.000 Streikende in BW

Nach Angaben von ver.di und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich bereits über 10.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg am ganztägigen bundesweiten Warnstreik beteiligt. Die Streiks würden "Arbeitsniederlegungen auf der Straße, am Boden, in der Luft und auf dem Wasser" umfassen, so ver.di in einer Pressemitteilung. Maike Schollenberger, stellvertretende Landesbezirksleiterin, sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der EVG: "Der heutige kraftvolle Streiktag hat vor allem ein Ziel: die öffentlichen Arbeitgeber noch rechtzeitig wachzurütteln, um einen wochen- oder gar monatelangen Tarifkonflikt zu vermeiden." Die Gewerkschaften gingen nun mit dem Rückhalt einer beispiellosen Streikbewegung in die dritte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern.

Kundgebung in Heidelberg

Streikende der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter aus ganz Baden-Württemberg sind am Vormittag nach Heidelberg zur Neckarstraße gekommen. Laut der Gewerkschaft ver.di sind die rund 80 Streikenden gegen 11 Uhr zum Heidelberger Marktplatz gezogen. Dort soll es gemeinsam mit weiteren Streikenden eine Kundgebung geben.

Wie beeinflusst Sie der Warnstreik?

Viele Menschen haben heute Probleme damit, ins Büro, zur Uni oder in die Schule zu kommen. Wir würden gerne von Ihnen wissen, in wie weit Sie von dem Streik betroffen sind:

Streikauswirkungen in der Region Neckar-Alb

In Reutlingen fahren außer der Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH keine Züge. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft will nach eigenen Angaben auch Stellwerke bestreiken.

Tübingen

Busse und Bahnen standen still Warnstreik im öffentlichen Verkehr: Auswirkungen in der Region Neckar-Alb

SWEG und naldo wurden beim bundesweiten Warnstreik am Montag nicht direkt bestreikt. Dennoch kam es zu Einschränkungen in der Region Neckar-Alb.

SWR4 BW aus dem Studio Tübingen SWR4 BW aus dem Studio Tübingen

Region Bodensee-Oberschwaben: Baustellen sorgen zusätzlich für Behinderungen

Auch rund um den Bodensee, im Allgäu und in Oberschwaben wird heute gestreikt. Dazu kommen einige neue Baustellen rund um den See, die den Verkehr zusätzlich behindern. Von den Streiks sind aber nicht alle betroffen: Der Bus- und Fährbetrieb der Stadtwerke Konstanz wird beispielsweie nicht bestreikt. Auch die Fähre Friedrichshafen-Romanshorn und der Katamaran Friedrichshafen-Konstanz fahren laut den Betreibern planmäßig.

Diese Rechte haben Bahnkunden

Bahnreisende haben es heute nicht leicht: Züge fallen komplett aus, fahren verspätet oder brechen ihre Fahrt vor dem Ziel ab. An Streiktagen ist es wichtig, seine Rechte als Bahnkunde zu kennen. Das sollten Sie wissen.

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SWR

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