So teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit, der Regional- und S-Bahn-Verkehr sei ohne streikbedingte Ausfälle angelaufen. Lediglich im Fernverkehr hätten in den Morgenstunden noch einzelne Fahrten gestrichen werden müssen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund meldete am Morgen auf seiner Homepage ein störungsfreies Anlaufen auf allen Linien: "Regionalbahnen, S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse verkehren überall im RMV-Gebiet nach den regulären Fahrplänen."
Gut 2.000 Beschäftigte in RLP und dem Saarland bei Warnstreik
In Rheinland-Pfalz und im Saarland hatten sich am Montag über 2.000 Beschäftigte am bundesweiten Warnstreik im öffentlichen Verkehr beteiligt. Sie waren damit dem Aufruf der Gewerkschaften ver.di und EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) gefolgt.
Fernzüge hatten am Montag komplett und Regionalzüge größtenteils still gestanden. Außerdem legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs in mehreren Städten die Arbeit nieder. Es fuhren keine städtischen Busse und Straßenbahnen in Mainz und Ludwigshafen. Unter anderem in Kaiserslautern und Pirmasens blieben die Busse ebenfalls in den Depots. Der Warnstreik endete um Mitternacht.
Bahntickets bis 4. April flexibel nutzbar
Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, könnten das Ticket noch bis einschließlich zum 4. April flexibel nutzen, teilte die Bahn mit. Sitzplatzreservierungen können demnach kostenlos storniert werden.
Flugverkehr wieder angelaufen
Am Dienstag nahm auch Deutschlands größter Airport, der Frankfurter Flughafen wieder den Betrieb auf. Am Morgen gab es rund 40 Flugannullierungen, die laut einer Sprecherein teils auf Streikfolgen zurückzuführen gewesen seien. Die Fraport warnte noch vor längeren Wartezeiten und Verzögerungen.
Der Warnstreik hatte den Frankfurter Flughafen fast komplett lahmgelegt. 1.200 Flüge für 160.000 Fluggäste waren gestrichen worden. Es gab nur "ganz begrenzt" Verbindungen wie medizinische Notflüge oder Flüge für Hilfsgüter, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport mitteilte.
Nicht gestreikt wurde am Hunsrück-Flughafen Hahn. Jürgen Jung von der Gewerkschaft ver.di in Rheinland-Pfalz und im Saarland sagte: "Wir haben den Flughafen Hahn rausgenommen, weil die Kollegen dort andere Probleme haben." Jung bezog sich damit auf das laufende Insolvenzverfahren des Airports.
Kein Verkehrschaos durch Warnstreik
Auf den Straßen in RLP war es am Montag zu keinem Verkehrschaos gekommen. Der Berufsverkehr in Rheinland-Pfalz war teils sogar ruhiger als sonst. Viele waren offenbar im Homeoffice geblieben oder hatten ihre Fahrten auf andere Zeiten verlegt.
Unterricht an Schulen weitgehend normal
Auch Schüler schafften es zum Unterricht: Trotz der Verkehrseinschränkungen seien viele Schülerinnen und Schüler zur Schule gekommen, teilte eine Sprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier mit. "Im Gros war die Lage völlig ruhig an den Schulen", hieß es.
Der Ausstand betraf aber auch den Schiffsverkehr sowie die Autobahngesellschaft. Bestreikt wurden die Moselschleusen in Trier, Koblenz und Zeltingen, wie das Schifffahrtsbüro Trier der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mitteilte.
Drohen neue Streiks an Ostern?
Einen Streik über Ostern schloss die EVG aus. Die Gewerkschaft teilte mit, mit den Streiks wolle man die Arbeitgeber treffen, nicht die Reisenden. Da aber über Ostern im Tarifstreit nicht verhandelt werde, seien Streiks rund um die Feiertage ausgeschlossen. "Wir müssen jetzt verhandeln und keine Osterpause machen", sagte ein Bahnsprecher am Dienstag in Berlin. "Wir müssen zügig am Verhandlungstisch zu einer Lösung kommen."
Fahrgastrechte XXL Streik, Zugausfall, Verspätung: Ihre Ansprüche als Bahnkunde
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Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst gehen weiter
Die Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen läuft noch bis Mittwoch. Sollte hier keine Lösung gefunden werden, könnten weitere, großflächige Streiks auch über den Verkehrssektor hinaus drohen. Für die EVG ging gerade erst die erste Verhandlungsrunde zu Ende. Zuletzt bezeichnete der Verhandlungsführer Kristian Loroch das erste Angebot der Bahn als "Unverschämtheit". Eine schnelle Einigung ist vorerst nicht in Sicht.