Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Beschäftigten von bundesweit rund 50 Eisenbahnunternehmen dazu aufgerufen, von 3 Uhr morgens bis 11 Uhr vormittags die Arbeit niederzulegen. Laut Deutscher Bahn wird der Fernverkehr deswegen bis 13 Uhr eingestellt, der Regionalverkehr falle vormittags "weitestgehend" aus. Bis in die Abendstunden sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen. Der Regionalverkehr dürfte nach dem Ausstand schneller wieder normal laufen.
Das Bahnunternehmen Vlexx geht ebenfalls davon aus, dass es "zu einem nahezu vollständigen Stillstand des Verkehrsbetriebs" kommen werde, weil wegen des Streikaufrufs bei der DB Netz AG die Schieneninfrastruktur nicht zur Verfügung stehe. Auch das Verkehrsunternehmen Trans Regio (Mittelrheinbahn) teilte mit, dass die höchstwahrscheinlich bestreikte Infrastruktur zu einer Betriebseinstellung im betroffenen Zeitraum führen könne.
EVG verhandelt mit 50 Bahn-Unternehmen
Derzeit verhandelt die Gewerkschaft EVG in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen über höhere Tarife. Bei der Deutschen Bahn sollen die Verhandlungen am kommenden Dienstag weitergehen. Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten.
Einen ersten Warnstreik hatte die EVG bereits Ende März gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di organisiert. Damals standen nicht nur der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene, sondern auch der Luft- und Schiffsverkehr einen ganzen Tag lang still.