Kundgebungen in Stuttgart und weiteren Städten

Warnstreik des Praxispersonals erfolgreich: Einigung im Tarifstreit erzielt

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Viele Praxisangestellte haben am Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt und Abläufe in Arztpraxen durcheinandergewirbelt. Ihr Verband erreichte daraufhin einen Tarifabschluss.

Der eintägige Warnstreik des Praxispersonals in Deutschland hat für die Streikenden zu einem Erfolg geführt: Die Tarifpartner erzielten in ihren Verhandlungen eine Einigung, wie der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) am Donnerstagnachmittag mitteilte. Er hatte für Donnerstag rund 330.000 medizinische Fachangestellte, Arzthelfer und Arzthelferinnen zu der Arbeitsniederlegung in deutschen Arztpraxen aufgerufen, um der Forderung nach besserer Bezahlung Nachdruck zu verleihen.

Der Inhalt des Tarifabschlusses wurde nicht genannt. Die Tarifpartner hätten sich darauf geeinigt, "das Ergebnis erst nach Ende der Erklärungsfrist am 16. Februar bekanntzugeben". Den Angaben zufolge war es der erste Warnstreik in der Geschichte des vmf, der seit 1969 Tarifverhandlungen für Arzthelferinnen und -helfer führt.

Streikender Verband rechnete mit einzelnen Praxisschließungen

Nach Angaben des vmf beteiligten sich in Deutschland mindestens 2.000 Arzthelferinnen und -helfer an dem Warnstreik. In mehreren Städten gab es Kundgebungen, darunter auch in Stuttgart.

Vor Beginn des Warnstreiks hatte der Verband mitgeteilt, dass vermutlich einige Ärztinnen und Ärzte telefonisch nicht erreichbar sein könnten. Darüber hinaus könnten Laborarbeiten liegen bleiben oder vereinzelt Praxen ganz geschlossen bleiben. Die Not- und Akutversorgung sei aber gesichert.

Verband verlangte 14,6 Prozent mehr Geld

Der vmf forderte in der Tarifrunde eine durchschnittliche Gehaltssteigerung um 14,6 Prozent - die Arbeitgeberseite bot laut dem Verband zuletzt nur ein Plus von 5,5 Prozent an. "Wir fordern ein Einstiegsgehalt von 17 Euro pro Stunde rückwirkend zum 1. Januar", sagte Sabine Winkler vom Verband medizinischer Fachberufe Ludwigsburg, Bietigheim und Rems-Murr. Hinzu komme eine tarifliche Ausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für Angestellte und 1.000 Euro für Auszubildende. Außerdem werde eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung und eine jährliche Sonderzahlung verlangt.

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