Nach den ersten meist kleineren Wald- und Wiesenbränden in Baden-Württemberg warnt der Landeswaldverband vor Feuern größeren Ausmaßes. Seit Wochen schon habe es in Baden-Württemberg nicht mehr anhaltend geregnet, auch in den kommenden Tagen sei mit Wasser von oben nicht zu rechnen.
"Erste kleinere Brände sind nur die Vorboten", sagte der Verbandsvorsitzende Dietmar Hellmann der Deutschen Presse-Agentur. "Die Gefahr eines weiteren trockenheißen Sommers besteht und damit steigt das Waldbrandrisiko." Hellmann erwartet unter anderem, dass sich die Ausmaße der Feuer vergrößern werden. Baden-Württemberg sei bislang von großflächigen Waldbränden verschont geblieben. "Das wird aber perspektivisch nicht so weitergehen", sagt Hellmann.
Hohe Waldbrandgefahr entlang des Rheins
Gefahren sieht Hellmann vor allem in Lagen entlang des Rheins bis zum Odenwald. "Dort sind die Böden oft sandig und können nur wenig Wasser halten. Deswegen sind die Wälder trockener." Weniger betroffen seien die Ostalb, das Allgäu, Oberschwaben und die Region am Bodensee. Derzeit gilt in Mannheim und Rheinfelden (Kreis Lörrach) die höchste Waldbrandwarnstufe des Deutschen Wetterdienstes, am Wochenende wird dies auch in Waghäusel (Kreis Karlsruhe) erwartet. In den meisten anderen Regionen wird das Risiko als hoch eingestuft.
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Ausmaß von Waldbränden in BW vergleichsweise gering
Allerdings ist das Ausmaß der Brände in Baden-Württemberg bislang vergleichsweise klein. Es habe in den vergangenen Jahren nur sehr wenige Waldbrände gegeben, die regelmäßig sehr schnell bekämpft worden seien, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.
Laut Waldbrandstatistik wurden den Unteren Forstbehörden im Jahr 2022 insgesamt 123 Waldbrände gemeldet. 25 Hektar Wald standen im ganzen Land in Flammen, das entspricht ungefähr der Größe von 35 Fußballplätzen. Durchschnittlich sei ein einzelner Waldbrand nur etwa 2.000 Quadratmeter groß gewesen. Dennoch war die Zahl im vergangenen Jahr die zweithöchste der vergangenen 30 Jahre.