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Wie entstehen Waldbrände?

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Autor/in
David Beck
Bild von David Beck, Reporter und Redakteur SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei SWR Kultur Impuls.
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Lena Schmidt

Jeweils im Sommer gibt es auf der Nord- und Südhalbkugel die meisten Waldbrände. Aber es ist nicht die Hitze, die die Brände direkt auslöst.

Trockenheit begünstigt Waldbrände

Ob warm oder kalt - damit ein Wald brennt, muss er vor allem eines sein: trocken. In Dürreperioden, wenn es länger nicht regnet und viel Wind weht, dann trocknet auch ohne Sonne vor allem der Boden des Waldes aus - und genau hier entstehen die meisten Waldbrände.

Ist es zusätzlich noch sehr heiß, dann geht das viel schneller, weil heiße Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Deswegen brennt es öfter, wenn es heiß ist, aber ohne, dass die Hitze den Brand direkt auslöst. Selbst an einem sehr heißen Tag, mit 40 Grad oder mehr, ist die Lufttemperatur noch sehr weit von den 300 bis 400 Grad Celsius entfernt, die nötig sind, um getrocknetes Pflanzenmaterial zu entzünden.

Das Bild zeigt einen Waldbrand in der Sächsischen Schweiz.
Die Gefahr eines Waldbrandes ist in Nadelwäldern im Gegensatz zu Mischwäldern größer. Insbesondere Kiefern brennen nach langer Trockenheit gut, denn Blätter von Laubbäumen speichern Wasser besser. In Laubwäldern bedecken sie den Boden und verringern deshalb das Risiko eines Bodenbrandes.

Häufigste Ursache für einen Waldbrand: Der Mensch

Dennoch ist das getrocknete Pflanzenmaterial sehr leicht entzündlich. Eine vermeintliche Kleingikeit oder Unachtsamkeit reicht: Eine weggeworfene Zigarette, ein heißer Katalysator am Auto, geparkt auf einer trockenen Wiese, eine vernachlässigte Grillstelle oder sogar ein absichtlich gelegtes Feuer können schnell zu einem Brand führen. Wird der nicht sofort entdeckt und gelöscht, kann er rasch außer Kontrolle geraten.

Das Bild zeigt ein Schild, das Waldbrandgefahr ausweist. Rauchen und Feuermachen wird untersagt.
Besucherinnen und Besucher im Wald sollten sich gerade bei Trockenheit an die ausgewiesenen Brandschutzregeln halten.

Auch Blitzeinschläge können Waldbrände auslösen. So entstehen Feuer allerdings wesentlich seltener als durch Menschen. Laut WWF werden etwa 96 Prozent der Waldbrände durch fahrlässiges Verhalten oder Brandstiftung verursacht.

Mythos Glasscherbe

Ein Mythos ist, dass Glasscherben zu Waldbränden führen. Es ist zwar nicht unmöglich, dass eine rundliche Scherbe wie eine Lupe Sonnenlicht konzentrieren und so ein Feuer auslösen könnte - doch dafür müssten viele verschiedene Faktoren genau richtig zusammenkommen.

Ein Forschungsteam des Deutschen Wetterdienstes hat dazu einen Versuch durchgeführt, bei dem Scherben im idealen Winkel zur Sonne und Abstand zum Boden aufgehängt wurden. Nur die Bodenscherbe einer Ketchupflasche erreichte dabei kurzzeitig die 300 Grad Celsius, die erforderlich sind, um trockenes Pflanzenmaterial zu entzünden - doch nicht lange genug, um in dem Versuch tatsächlich ein Feuer auszulösen.

Mehr Rücksicht, bessere Prävention und Früherkennung

Da es häufig Menschen sind, die Waldbrände auslösen, sind auch sie es, die Waldbrände am besten verhindern können - durch rücksichtsvolles Verhalten. Aber auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr soll in Zukunft dafür sorgen, dass Waldbrände gar nicht erst entstehen - etwa durch das Entfernen von ausgetrocknetem, leicht brennbaren Material am Waldboden.

Das Bild zeigt Feuerwehrleute auf einem Feuerwehrauto mit Löschschlauch, die einen Waldbrand löschen.
Waldbrände werden meist mit Wasser bekämpft, doch auch an biologisch abbaubaren Löschschäumen wird geforscht. Bevor diese Schäume jedoch großflächig zum Einsatz kommen, muss abgesichert werden, dass sie dem Waldboden wirklich nicht schaden.

Entstehen Brände trotzdem, dann können Satellitenbilder oder Drohnen, aber auch Rauchmelder an Bäumen helfen, Feuer möglichst früh zu erkennen. So sollen die Schäden möglichst gering gehalten werden.

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