Die schweren Unwetter Ende Mai und Anfang Juni kostet die Sparkassenversicherung in Baden-Württemberg eine Menge Geld. Das Unternehmen gehe von einer Gesamtschadenshöhe von 130 bis 200 Millionen Euro aus, teilte ein Sprecher mit. Die Versicherung rechnet Stand jetzt mit bis zu 6.000 Schäden.
Fünf Regionen und mehrere Kommunen sind sehr stark betroffen
Unwetter und Starkregen hatten zu Hochwasser an vielen Bächen und Flüssen geführt. Stark betroffene Regionen im Geschäftsgebiet des Versicherers waren den Angaben zufolge die Bodensee-Region, Ravensburg, Weingarten, Meckenbeuren, der Alb-Donau-Kreis, Ulm, der Kreis Göppingen, Schorndorf, der Rems-Murr-Kreis, Ludwigsburg, die Region Hohenlohe, Heilbronn und Lauffen am Neckar.
Die Sparkassenversicherung ist der Branchenprimus im Südwesten bei der Wohngebäudeversicherung gegen Elementarschäden. Das Versicherungsgebiet umfasst auch Hessen, Thüringen und Teile von Rheinland-Pfalz. Eine Pflicht zur Elementarversicherung bestand in Baden-Württemberg bis zum 1. Juli 1994.
Nach Hochwasser im Juni in Teilen von BW Landesregierung rechnet mit hunderten Millionen Euro für Wiederaufbau
Anfang Juni hat ein Hochwasser mehrere Teile von BW geflutet. Sechs Wochen danach gibt die Landesregierung eine erste Schadenseinschätzung ab.
Land unterstützt mit mehreren Förderprogrammen und -paketen
Die baden-württembergische Landesregierung hatte vor zwei Wochen eine erste Einschätzung zur Schadenshöhe abgegeben und rechnet mit einer Summe von etwa 500 Millionen Euro. Allein in Rudersberg (Rems-Murr-Kreis), das sehr stark vom Hochwasser getroffen wurde, entstand den Schätzungen nach ein Schaden von mindestens 120 Millionen Euro.
29 schon bestehende Förderprogramme sollen helfen, zudem wird die Landesregierung ein Förderpaket für Kommunen von 25 Millionen Euro auflegen. Jetzt wird es darum gehen, in welcher Höhe die Versicherungen die Schäden übernehmen und welche Schadenshöhe dann noch gedeckt werden muss.
Tipps zur Schadensmeldung Tausende Hagelschäden überlasten Versicherungen: Autobesitzer stehen Schlange
Hagel und Unwetter sorgten besonders im Juli für große Schäden in BW. Ein Schadensgutachter und Versicherungen berichten, worauf es ankommt, wenn man die Schäden melden möchte.
Auch Wüstenrot & Württembergische rechnet mit hohen Kosten
Erst vor wenigen Tagen hatte der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) aufgrund der Unwetter-Schäden seine Prognose gekappt. Für das Gesamtjahr 2024 wird nun mit einem Gewinn deutlich unter dem Vorjahreswert von 140,5 Millionen Euro gerechnet, wie das Unternehmen in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) mitteilte. Zum Kerngebiet bei den Versicherungen zählt der Südwesten.