Bei einer landesweiten Untersuchung von "Dubai-Schokolade" in Baden-Württemberg wurden in allen Proben Kennzeichnungsmängel, in vielen auch Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene oder Fremdfett festgestellt. Das Verbraucherschutzministerium hat demnach sowohl Importware als Proben der Schokolade mit Fadennudeln und Pistaziencreme von Herstellern aus Baden-Württemberg kontrollieren lassen. Die untersuchten Pistaziencremes schnitten dagegen positiv ab. Das Land hatte nach Auffälligkeiten bei der Schokolade Ende vergangenen Jahres ein Sonderprogramm zur Überwachung gestartet.
Verunreinigungen und Verbrauchertäuschung
Im Rahmen des Sonderprogramms wurden 30 "Dubai-Schokoladen" untersucht. Bei 21 Proben handelt es sich um Importware - 13 Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sieben Proben aus der Türkei und eine aus Jordanien. Zudem wurden weitere Proben von kleinen Herstellern in Baden-Württemberg sowie aus anderen EU-Mitgliedstaaten untersucht. Eine Probe war unbekannter Herkunft.
Vier Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten seien aufgrund herstellungsbedingter Verunreinigungen "nicht für den menschlichen Verzehr geeignet" gewesen, so das Verbraucherschutzministerium in einer Mitteilung am Mittwoch. Bei sechs Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten seien zudem "auffällige Gehalte des Schimmelpilzgifts Aflatoxin B1" festgestellt worden. Kritisch ist dem Ministerium zufolge auch, dass in einer türkischen und einer niederländischen Probe ein hoher Anteil nicht deklarierter Sesam enthalten war. "Dies ist insbesondere für Sesam-Allergiker gesundheitsschädlich", heißt es in der Mitteilung. Weiter lag bei sieben Proben eine Verbrauchertäuschung vor, da sie Fremdfett anstatt echter Schokolade enthielten.
Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart in Zusammenarbeit mit den CVUAs Freiburg (Labor für Allergene) und Sigmaringen (Labor für Mykotoxine). Die "Dubai-Schokolade" werde auch in Zukunft kontrolliert, schreibt das Ministerium.
Rückrufe oder Korrektur der Inhaltsstoff-Angaben
Behörden und verantwortliche Lebensmittelfirmen haben auf die Untersuchung laut Ministerium reagiert, indem sie die Kennzeichnung ihrer Produkte korrigiert oder die Schokolade über das Portal lebensmittelwarnung.de zurückgerufen haben.
Im vergangenen Dezember hatten Tests von "Dubai-Schokolade" bereits für Aufregung gesorgt. Stichproben im Auftrag des zuständigen Ministeriums in Baden-Württemberg hatten gezeigt: In den teuren Tafeln steckte oft nicht, was sie versprachen - teilweise waren sie sogar gesundheitsschädlich.