Sondersitzung des Gemeinderats

Neuer Oberbürgermeister in Ulm: Martin Ansbacher vereidigt

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Volker Wüst
Volker Wüst

Martin Ansbacher ist jetzt offiziell Oberbürgermeister von Ulm. Der SPD-Politiker ist nach seiner Wahl im Dezember am Donnerstagnachmittag in sein Amt eingeführt worden.

Zum Klang der Schwörglocke ist am Donnerstag Ulms neuer Oberbürgermeister vereidigt worden: Der Jurist Martin Ansbacher tritt die Nachfolge von Gunter Czisch (CDU) an. Sein erster Arbeitstag als Stadtoberhaupt ist am Freitag.

Ansbacher wird mit "Don't stop believin'" empfangen

Deutlich lauter als die traditionelle Schwörglocke, die aus dem benachbarten Münster die Vereidigung begleitet hatte, wurde es, als Ansbacher nach schier endlosen Gratulationen aus dem Sitzungssaal ins Foyer des Rathauses trat. Der Journey-Klassiker "Don't stop believin'" schallte durch das historische Rathaus: "Hör nicht auf zu glauben" - der Fanfarencorps der Städte Ulm und Neu-Ulm verlieh der Botschaft durch die schiere Lautstärke ordentlich Wumms.

Das Lied war sicherlich nicht zufällig gewählt. Obwohl die Stadt gut aufgestellt ist, hat der neue Oberbürgermeister der 125.000-Einwohner-Stadt ein lange To-Do-Liste. Ansbacher selbst hatte in seinem Wahlkampf einige Punkte hinzugefügt: unter anderem bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, mehr Bürgernähe, und den öffentlichen Raum sicherer zu machen.

Viele Aufgaben für Ulms neuen OB

In der Stadt dreht sich derzeit auch vieles darum, wo Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Außerdem steht die Landesgartenschau im Jahr 2030 an, worauf sich viele freuen, bis sie an die zahlreichen Baustellen denken, die es auch von städtischer Seite zu koordinieren gilt.

Martin Ansbacher (SPD) ist am Donnerstagnachmittag als neuer Oberbürgermeister Ulms vereidigt worden
Auch Ehefrau Franziska gratulierte ihrem Mann - musste dafür allerdings auch Schlange stehen.

Ansbacher, der die Stichwahl gegen Amtsinhaber Czisch im Dezember überraschend gewonnen hatte, sagte: "Wenn es eine Stadt gibt, die optimistisch in die Zukunft blicken kann, dann ist es unsere Stadt Ulm". Er kündigte humorvoll die Zusammenarbeit mit der Schwesterstadt Neu-Ulm an. Dass er in Neu-Ulm geboren wurde, sei kein Makel, "sondern das Angebot der Zusammenarbeit sozusagen von Geburtswegen". Er appellierte an gesellschaftlichen Zusammenhalt. "Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze haben in unserer Stadt keinen Platz."

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Sie sind Ulmer, auch wenn sie in Neu-Ulm geboren wurden. Aber irgendwas ist ja immer.

Das dienstälteste Mitglied des Gemeinderats, Stadträtin Helga Malischewski (Freie Wähler), vereidigte den 47-Jährigen vor den Augen des Gemeinderats und insgesamt rund 600 Gästen im rappelvollen Ulmer Rathaus, wo die Sitzung auch ins Foyer übertragen wurde. In der eigenen Heimatstadt Oberbürgermeister sein zu dürfen, sagte Ansbacher, "ist eine große Ehre und große Freude".

Ansbacher hatte die Stichwahl gegen Amtsinhaber Czisch im Dezember überraschend gewonnen.
Ansbacher hatte die Stichwahl gegen Amtsinhaber Czisch im Dezember überraschend gewonnen.

Vorgänger Czisch legte ihm anschließend die Amtskette um. Ein Tag des Amtswechsels sei in einer Demokratie normal und zugleich nicht alltäglich, sagte der 60-Jährige. Er wünschte Ansbacher eine glückliche Hand.

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