Migration in den Kommunen bleibt eine Herausforderung

Ausblick: Unterbringung von Geflüchteten in Schwäbisch Gmünd, Aalen und Ulm

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Anita Schlesak
Anita Schlesak
Jorina Stuber

Die Stadtoberhäupter von Aalen, Gmünd und Ulm sehen die Aufnahme von Geflüchteten als große Herausforderung. In Ulm wird die erste Unterkunft in einem der acht Ortsteile bald bezogen.

Die zahlreichen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zusammen mit den Geflüchteten aus Afghanistan, Syrien oder afrikanischen Ländern seien eine große Herausforderung für die Städte, betonen Oberbürgermeister im Ostalbkreis und der Erste Bürgermeister aus Ulm. In Ulm soll im Januar die erste Unterkunft in Modulbauweise im Ortsteil Unterweiler bezugsfertig sein.

OB Arnold hält am Gmünder Weg fest - vorläufig

Der Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) sieht die Entwicklung der Migrationspolitik zum Jahresende eher pessimistisch. Die Stadt halte zwar am Gmünder Weg fest und versuche, Geflüchtete wie bisher dezentral unterzubringen und schnell in Arbeit zu vermitteln. Doch für die Zukunft befürchtet er Engpässe. Derzeit beherberge die Stadt rund 1.200 Ukrainerinnen und Ukrainer sowie mehrere Hundert Geflüchtete aus anderen Ländern.

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"Wenn das so weitergeht, dann werden auch wir in die Lage kommen, dass wir mehr zentralisieren müssen," so OB Arnold. Dann müsse man wohl gemeinsam mit dem Ostalbkreis Container aufstellen oder mehr Plätze beispielsweise in Gasthöfen schaffen. Vor allem ab 2026, wenn das sogenannte LEA-Privileg wegfalle. Solange betrage die Zuteilung von Geflüchteten für den Ostalbkreis nur 50 Prozent, weil hier in Ellwangen die Landeserstaufnahmestelle, kurz LEA, viele Menschen beherberge. Doch schon jetzt müsse man sich auf die Verdoppelung der Quote einstellen, betonte der Gmünder OB.

Aalens Oberbürgermeister Brütting: "Wir setzen auf Dialog"

Die Aufnahme von Geflüchteten sei eine der größten Herausforderungen für die Stadt Aalen, betont auch Oberbürgermeister Frederick Brütting (SPD). Dazu gehörten Sprachkurse, Einschulung der Kinder und Integration in den Arbeitsmarkt. Derzeit lebten rund 800 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Stadt. Probleme bei der Unterbringung habe man bisher in Aalen gut bewältigt, so der Aalener OB. "Wir setzen auf Dialog."

Porträt des Aalener Oberbürgermeisters Frederick Brütting
Der Aalener OB Frederick Brütting sieht die Integration von Geflüchteten auch in Zukunft als große Herausforderung für seine Stadt.

In Aalen wurden in den letzten Monaten zwei Unterkünfte für Geflüchtete neu aufgebaut. Dort habe man intensiv die Diskussion mit der Nachbarschaft gesucht. "Das ist wirklich gut gelungen", bekräftigt OB Brütting. Man habe auch überall Ehrenamtliche gewonnen, die mithelfen. Man merkt laut OB aber auch, "dass es schwieriger wird, weil Wohnraum knapper wird."

Erster Bürgermeister Martin Bendel zur Lage in Ulm

Auch Ulm kommt beim Thema Migration an seine Grenzen. 2023 hat die Stadt pro Monat rund 100 geflüchtete Menschen aufgenommen, so Martin Bendel (parteilos). Der Erste Bürgermeister betont, dass es nach wie vor eine große Herausforderung ist, den Geflüchteten ein Dach über dem Kopf zu bieten.

Wir sind immer noch an der Kapazitätsgrenze und haben weiterhin Mühe, neue zusätzliche Gebäude oder Möglichkeiten zu schaffen.

Zu wenig Unterkünfte für zu viele Geflüchtete

Zu viele Menschen suchen in zu kurzer Zeit eine Unterkunft. Auch der geforderte Aufnahmestopp des Oberbürgermeisters Gunter Czisch habe noch nicht zu einer maßgeblichen Entlastung beigetragen. Aktuell beherbergt die Stadt Ulm rund 3.000 Geflüchtete, vor einem Jahr waren es noch 2.000.

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Im kommenden Jahr sollen die sogenannten Modulgebäude aushelfen. Diese werden in den Ulmer Ortschaften errichtet, und die ersten sind in Kürze schon bezugsfertig, so Bendel. „Dort werden insgesamt, in allen Ulmer Ortschaften, Plätze für 240 Personen errichtet“. In Unterweiler werden die ersten Geflüchteten nach den Weihnachtsferien in die neue Unterkunft einziehen.

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