Eine Unterkunft für Geflüchtete in Ulm-Unterweiler soll bald Platz für bis zu 24 Menschen bieten. Auf zwei Stockwerken liegen insgesamt sechs Wohnungen. Sie könnten Mitte Dezember bezogen werden.
Der erste von acht Standorten in Ulm
Wegen Platzmangels in den Unterkünften in der Kernstadt hatte der Ulmer Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen, Geflüchtete auch in den umliegenden Stadtteilen unterzubringen. In Unterweiler sollen nun pro 42 Quadratmeter großer Wohnung vier Menschen wohnen. Die Fertigstellung des Gebäudes markiert den Start für die Unterbringung von Geflüchteten in den Stadtteilen. Insgesamt sollen 256 Geflüchtete auf acht Ulmer Ortschaften verteilt werden. Neben Unterweiler sind das Mähringen, Lehr, Ermingen, Einsingen, Jungingen, Gögglingen-Donaustetten und Grimmelfingen.
Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Pläne
"Es gab viele Ängste, viele Sorgen. Die gibt’s auch immer noch", sagt Martina Bouslair, Ortsvorsteherin von Unterweiler. Man habe aber vor den Sitzungen viel mit den Bürgerinnen und Bürgern gesprochen und die Ängste thematisiert.
Die Integrationsmanagerin der Stadt, Beate Kuisle, ist optimistisch, dass die Integration in Unterweiler gelingen kann. Auch, weil die Bürgerinnen und Bürger in Unterweiler bereits große Bereitschaft gezeigt haben. Es gebe schon einen Helferkreis aus Freiwilligen, der die Menschen in Alltagsfragen unterstützen soll. Auch Ortsvorsteherin Martina Bouslair hat Vertrauen in ihren Stadtteil. Sie lobt den Helferkreis und das Engagement der Vereine.
Wie Integration auch in Ortschaften gelingen kann
"Integration funktioniert über Begegnung, und in den Ortschaften gibt es feste Orte der Begegnung", so Beate Kuisle. Wo in Städten teilweise eine größere Anonymität herrsche, könne in den Ortschaften schnell ein Draht zu den Mitmenschen aufgebaut werden. Dafür müsse es aber die Bereitschaft geben, und das von beiden Seiten.
Unterbringung Geflüchteter: Kritik im Vorfeld
Zu Anfang hatte es viel Kritik am Vorhaben der Stadt Ulm gegeben, Geflüchtete in den Ortschaften unterzubringen. Die Menschen vor Ort seien zu wenig informiert oder in die Pläne einbezogen worden, hieß es. Ein weiteres Problem waren Lieferengpässe, die bereits den Baubeginn aufgeschoben hatten. Sie verzögern nun auch die Fertigstellung des Holzbaus. Die Stadt geht von einem Einzugstermin Mitte Dezember aus.