Der neue Gemeinderat für die Stadt Aalen hat von 49 auf 52 Sitze aufgestockt. 14 davon belegt die CDU. Die CDU hatte schon 2019 14 Plätze erlangt, im Laufe der Legislaturperiode hatten sich aber zwei Fraktionsmitglieder abgespalten und waren als Zählgemeinschaft im Rat vertreten. Die Grünen sind im zukünftigen Aalener Gemeinderat zweitstärkste Kraft mit zehn Sitzen, verlieren aber drei Sitze. Die SPD folgt mit neun Sitzen. Sieben Sitze gehen jeweils an die Freien Wähler und die AfD.
CDU bleibt im Ostalbkreis stärkste Kraft Kommunalwahl von Ulm bis Aalen: So hat die Region gewählt
Bei der Kommunalwahl von Ulm über Heidenheim bis Aalen haben es einige kleine Parteien und Listen neu in die Kreistage und Gemeinderäte geschafft. Die CDU hält ihre Mandate, SPD und Grüne verlieren.
CDU weitgehend zufrieden mit Aalener Ergebnis
Dass die CDU-Fraktion mit ihrem Ergebnis zufrieden ist, verwundert nicht, schließlich ist sie die stärkste Fraktion geblieben. Man sei wieder in allen Teilorten vertreten, stellt ein sichtlich entspannter Fraktionsvorsitzender Thomas Wagenblast fest. Um dann doch ein Sandkörnchen zu finden: "Was uns schmerzt, ist, dass wir in Hofherrnweiler und Unterrombach einen Sitz verloren haben mit einem verdienten Gemeinderatsmitglied." Grundsätzlich sieht Wagenblast eine sehr gute Grundlage für eine erfolgreiche Gemeinderatsarbeit.
Sieben Sitze für die AfD in Aalen
Die Alternative für Deutschland hat im Vergleich zur letzten Wahlperiode vier Sitze dazugewonnen, liegt aber mit 13 Prozent noch unter dem bundesweiten Durchschnitt. "Der Gemeinderat ist eingeübt zu widersprechen, wenn Grenzen überschritten werden, wenn persönliche Angriffe erfolgen oder wenn diskriminierende Aussagen getroffen werden", sagt Oberbürgermeister Frederick Brütting (SPD) am Abend dem SWR. "Wir werden widersprechen, wo es notwendig ist." Erst einmal werde man jedoch schauen, welche Personen das Mandat bekommen.
Grüne: Auch mit geschrumpfter Fraktion gute Arbeit möglich
Die Grünen stellen zwar weiterhin die zweitstärkste Fraktion im Aalener Gemeinderat. Wie aber nach dem mauen Ergebnis der Europawahl schon erwartet, müssen die Grünen ihre politische Arbeit künftig mit weniger Personal machen. Sechs Prozent der Stimmen haben sie verloren.
Die Stadtverbandsvorsitzende Ulrike Richter ist in erster Linie erfreut darüber, dass die AfD in Aalen nicht so gut abgeschnitten hat, wie nach der Europawahl zu erwarten gewesen wäre. Doch sie sagt auch, dass die Grünen in der Vergangenheit Fehler gemacht haben. "Aber es liegt auch an der Stimmung, dass Klimaschutz gegenüber anderen Themen in den Hintergrund gerückt ist", relativiert sie die Stimmverluste ihrer Partei in Aalen.
Neue Liste im Gemeinderat: Die Vision Aalen
Frischen Wind könnte Vision Aalen in den Aalener Gemeinderat bringen. Die Liste besteht aus Aalenerinnen und Aalenern mit Migrationshintergrund. Sie hat aus dem Stand 2,4 Prozent der Stimmen erobert und damit einen Sitz. Wer nun denkt, dass das wichtigste Ziel von Vision Aalen die Integration von Bürgern etwa aus der Türkei ist, täuscht sich. "Das läuft in Aalen sowieso so gut", sagt Murat Göl. Das zähle man schon gar nicht mehr, es gehöre selbstverständlich dazu.
Tatsächlich nennt der Spitzenkandidat als wichtigsten Punkt von Vision Aalen verbesserte Bedingungen für ehrenamtlich engagierte Menschen. "Dass das Vereinsleben gefördert und gestärkt wird." Aber auch für bezahlbaren Wohnraum und bezahlbare Kindergartenplätze will sich Vision Aalen in der neuen Legislaturperiode stark machen.
Herzschrittmacher sind völlig aus dem Takt
Dagegen hat eine andere neue Liste keinen Sitz im neuen Aalener Gemeinderat erobert. Die "Herzschrittmacher" sind sogar weit davon entfernt: Mit 0,28 Prozent der Stimmen rangiert die dem Spektrum der Querdenker zugerechnete Liste abgeschlagen auf dem letzten Platz.
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Ihr Kandidat Peter Baur hat in den vergangenen Tagen Schlagzeilen gemacht, als er den CDU-Bundestagsabgeordneten und Außenexperten Roderich Kiesewetter am 1. Juni auf dem Aalener Wochenmarkt attackiert und dabei leicht verletzt haben soll.