Vor der Großen Jugendkammer des Landgerichts Ellwangen hat am Mittwochmittag der Prozess gegen fünf Angeklagte begonnen, unter anderem wegen versuchten Mordes. Ein 18-Jähriger aus der Gruppe soll im Juni dieses Jahres im Umfeld des Stadtfestes in Schwäbisch Gmünd mit einem Messer auf einen Gleichaltrigen eingestochen und ihn lebensgefährlich verletzt haben. Drei der insgesamt fünf Angeklagten sind seit Juni in Untersuchungshaft. Staatsanwalt Patrick Schmidt sagte dem SWR zur Anklage:
Die Angeklagten sollen sich am Tag der Tat getroffen und mit Messern geübt haben. Es sei zum Streit mit dem späteren Opfer gekommen. Bei dieser ersten Auseinandersetzung sollen sie auf das 18-jährige Opfer eingeschlagen haben. Der junge Mann konnte zunächst entkommen.
Durch Messerstich lebensgefährlich verletzt
Später soll die Gruppe vor einer Gaststätte in der Ledergasse in Schwäbisch Gmünd erneut auf den jungen Mann getroffen sein. Es sei dann zu einem weiteren Streit gekommen, bei dem der 18-jährige Haupttäter auf das Opfer eingestochen haben soll. Das Messer traf eine Hauptschlagader am Oberschenkel des jungen Mannes, für ihn bestand Lebensgefahr.
Drei 18-Jährige in Haft Messerangriff in Schwäbisch Gmünd: Haftbefehl wegen versuchter Tötung
Die Polizei hat in Schwäbisch Gmünd drei 18-jährige Männer festgenommen. Sie sollen beim Stadtfest am Freitag vor einer Woche versucht haben, mit einem Messer einen Gleichaltrigen zu töten.
Ob sich Täter und Opfer kannten, ist nicht bekannt. Zunächst ging es um den Verdacht eines versuchten Tötungsdelikts. Nach Erkenntnissen des Landgerichtes Ellwangen hatten die Tatverdächtigen den Messerstich in die Hauptschlagader allerdings vorher geübt. Dies könne ihnen nachgewiesen werden, hieß es. Die Angeklagten müssen sich deswegen nun wegen versuchten Mordes verantworten.
Tatverdächtige sollen zur Spitalhof-Gang gehören
Der zum Tatzeitpunkt 18-Jährige gilt laut Staatsanwaltschaft als Hauptangreifer. Er und weitere Angeklagte sollen zur sogenannten Spitalhof-Gang in Schwäbisch Gmünd gehören. Dabei handelt es sich nach Auskunft der Polizei um mehrere Jugendliche und heranwachsende Männer, die seit Jahren in wechselnder Besetzung durch Straftaten auffallen.
Der Spitalhof in Schwäbisch Gmünd ist einer ihrer Treffpunkte, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen. Die Polizei sei inzwischen verstärkt vor Ort. Seit dem Vorfall im Juni sei es in Bezug auf die Gruppe spürbar ruhiger geworden, heißt es weiter.