Das Gebäude des Ulmer Hauptbahnhofs stammt eigentlich aus dem Jahr 1953. So soll es nach der Renovierung 2027 aussehen.

Bahn und Bund investieren 35 Millionen

Umbau beginnt: So soll der Ulmer Bahnhof künftig aussehen

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Peter Köpple
Peter Köpple

Einen kompletten Neubau wollte die Bahn aus Kostengründen nicht. Jetzt startet die Modernisierung des Ulmer Hauptbahnhofs für 35 Millionen Euro - heller und endlich mit Rolltreppen.

Die Stadt Ulm, die in den letzten Jahren den Bahnhofsvorplatz, die Unterführung, die Tiefgarage und die angrenzenden Sedelhöfe neu gebaut hat, wollte eigentlich einen Abriss des 70 Jahre alten Bahnhofsgebäudes. Doch das ist der Bahn zu teuer. "Ein Neubau lässt sich nicht finanzieren", erklärt Roland Walser, Projektleiter bei der Deutschen Bahn für den Umbau in Ulm.

Wie Vertreter der Bahn bei einer Pressekonferenz am Donnerstag im Bahnhof erläutern, soll das Empfangsgebäude nun umfassend saniert und umgebaut werden. Für die Bauarbeiten wird die Bahnhofshalle am 30. September geschlossen. Bis Ende 2026, also rund zweieinhalb Jahre lang, müssen Reisende lange Umwege gehen, um das ganze Gebäude herum oder über den städtischen Fußgängersteg zu den Gleisen. Bereits jetzt ist das Reisezentrum mit Fahrkartenverkauf in einem Container vor dem Bahnhof untergebracht.

Ein Teil der Eingangshalle ist für die Umbauarbeiten bereits abgetrennt. Das macht das Bahnhofsgebäude in Ulm derzeit noch trostloser.
Ein Teil der Eingangshalle ist für die Umbauarbeiten bereits abgetrennt. Das macht das Bahnhofsgebäude in Ulm derzeit noch trostloser.

An der Unterführung zu den Gleisen sollen endlich Rolltreppen eingebaut werden. Denn seit Jahren sind die alten Treppen vor allem für ältere und behinderten Menschen eine Tortur. Täglich mühen sich Reisende mit schweren Koffern, Fahrräder und Kinderwägen ab.

In der nördlichen Seitenhalle, vom Eingang kommend rechts, sollen neue Geschäfte und Gastronomiebetriebe entstehen. "Mit Barrierefreiheit und mehr Aufenthaltsqualität", ergänzt Projektleiter Walser. Man rechne in den nächsten Jahren in Ulm mit deutlich mehr Fahrgästen.

In die Unterführung zu den Gleisen am Ulmer Hauptbahnhof sollen endlich Rolltreppen eingebaut werden.
In die Unterführung zu den Gleisen am Ulmer Hauptbahnhof sollen endlich Rolltreppen eingebaut werden.

In dem Seitenflügel wird die Decke deutlich angehoben und verglast. Insgesamt soll das Bahnhofsgebäude heller und freundlicher wirken. Gleichzeitig wird die Energie- und Heizungstechnik auf den neuesten Stand gebracht. In den Obergeschossen der Nordseite wird es, wie bisher auch, Büros der Deutschen Bahn geben.

Neue Geschäfte und Gastronomie sollen in die neu gestaltete Querhalle des Ulmer Hauptbahnhofs einziehen.
Neue Geschäfte und Gastronomie sollen in die neu gestaltete Querhalle des Ulmer Hauptbahnhofs einziehen.

Umbau: Bahn weiß nichts über andere Gebäudehälfte

Was mit der linken südlichen Hälfte des Gebäudekomplexes passiert, weiß der DB-Projektleiter nicht. "Dieser Teil mit dem Intercity-Hotel gehört der UWS und ist damit nicht mehr unser Bereich." Von der Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft war am Donnerstag niemand zu diesem Thema zu erreichen. Schließlich lagen in ihrem Bereich des Bahnhofs auch mehrere Gastronomie- und Imbissbetriebe sowie ein kleiner Lebensmittelmarkt. Sie sind, wie auch das Intercity-Hotel, inzwischen geschlossen.

So plant die Bahn offensichtlich nur für ihre Hälfte und den Eingangsbereich mit dem Zugang zu den Gleisen. Wie es im selben Komplex auf der anderen Seite weitergeht, darüber herrscht keine Kenntnis. So kann die DB-Projektleitung nicht ausschließen, dass zum Beispiel ihre Baustelle längst fertig ist, während im UWS-Bereich noch alles abgesperrt ist.

Gebäude des Ulmer Hauptbahnhofs bleibt zweieinhalb Jahre zu

Ohnehin dauern die Umbauten recht lang. Erst Ende 2026 sollen sich die Türen zum Bahnhofsgebäude wieder öffnen. Der nördliche Seitenflügel mit Geschäften und DB-Reisezentrum wird voraussichtlich mindestens ein Jahr später fertig, teilt die Bahn mit. Von den 35 Millionen Euro Kosten übernimmt knapp die Hälfte der Bund.

So sieht der Eingang zum Empfangsgebäude des Ulmer Hauptbahnhofs derzeit aus. Die Halle stammt im Wesentlichen aus den 50er Jahren. Das Bahnhofsgebäude bleibt während des Umbaus zweieinhalb Jahre geschlossen.
So sieht der Eingang zum Empfangsgebäude des Ulmer Hauptbahnhofs derzeit aus. Die Halle stammt im Wesentlichen aus den 50er Jahren. Das Bahnhofsgebäude bleibt während des Umbaus zweieinhalb Jahre geschlossen.

Das jetzige Empfangsgebäude des Ulmer Hauptbahnhofs stammt aus dem Jahr 1953. Es wurde inklusive Hotel mehrfach erweitert. So kam es 1971 zu einer Aufstockung, um die Bettenzahl des Bundesbahnhotels für die Olympischen Spiele in München 1972 zu erhöhen. Das Intercity-Hotel ist derzeit geschlossen.

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