Viele Menschen laufen an den Gleisen des Ulmer Bahnhofs entlang, es sind nur ihre Füße zu sehen. Rund 40.000 Menschen kommen jedes Jahr durch den Bahnhof in Ulm. Nun bleibt die Bahnhofshalle für zwei Jahre geschlossen.

Zwei Jahre Sanierung

Ulmer Bahnhofshalle geschlossen - was Reisende erwartet

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Justus Madaus
Justus Madaus

Ab Montag ist die Bahnhofshalle in Ulm für zwei Jahre geschlossen. Das bedeutet für Bahnreisende vor allem eines: Umwege. An einer Stelle wird es besonders eng - und die Barrierefreiheit leidet.

Die Bahnhofshalle in Ulm ist ab Montag für zwei Jahre geschlossen. Bahnreisende müssen damit künftig einmal um das Gebäude herumlaufen, um zu den Gleisen zu kommen. Wo es eng wird, und was ab Dienstag noch erschwerend hinzu kommt.

Eine Markierung auf dem Boden zeigt den Weg Richtung Ausgang am Ulmer Bahnhof. Die neue Wegführung um die geschlossene Bahnhofshalle soll durch die Linien vereinfacht werden.
Am Bahnhof in Ulm zeigen jetzt Markierungen den Weg um die geschlossene Bahnhofshalle herum. Sie sollen der ersten Verwirrung durch die Umstellung vorbeugen.

Bahnhofshalle geschlossen - und Barrierefreiheit eingeschränkt

Ab Montagmorgen um 10 Uhr sollten Bahnreisende genau hinschauen. Auf Augenhöhe gibt es dann allerlei Schilder, auf dem Boden sind Linien zur Orientierung. Außerdem stellt die Bahn Lotsen bereit, die den Fahrgästen den Weg zeigen. Roland Walser, Projektleiter für die Sanierung von der Deutschen Bahn, glaubt, dass ein bisschen Chaos trotz der Maßnahmen schwer zu vermeiden ist: "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und der erste Tag ist sicher der Kritischste."

Hinzu kommt, dass von Dienstag an bis Mitte Oktober noch zwei Aufzüge am Fußgängersteg über die Gleise zwischen Schillerstraße und Innenstadt ausfallen. Die Fahrstühle an beiden Enden des Stegs müssen wegen Vandalismus erneuert werden.

Für Menschen im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen wird es also umständlicher, denn von der Schillerstraße gibt es keinen barrierefreien Zugang mehr zu den Gleisen. Von der Innenstadt führt ein Weg ebenerdig zu einem Bahnsteig mit einem funktionierenden Aufzug zum Fußgängersteg, von dem aus auch die anderen Gleise per Aufzug erreichbar sind.

Eine Familie läuft zwischen zwei Absperrungen Richtung Gleise. Der Durchgang ist circa 2,5 Meter Breit. In Ulm bleibt die Bahnhofshalle wegen eines Umbaus zwei Jahre lang geschlossen.
Jeden Tag kommen fast 40.000 Menschen durch den Bahnhof in Ulm. Viele von Ihnen werden durch diesen Eingang gehen müssen. Hier könnte es besonders eng werden.

Genau an diesem ebenerdigen Punkt aus Richtung Innenstadt, dem Eingang Nahe Gleis 28, wird es künftig am engsten für Bahnreisende. Ein Großteil der täglich rund 40.000 Zugreisenden, die zuvor durch die Bahnhofshalle zu den Gleisen gekommen sind, muss künftig über die schmalen Wege neben der Treppe des Bahnsteges gehen.

Weniger Platz und kein Einzelhandel

Damit die Fahrgäste bei Regen und Kälte nicht nur draußen stehen müssen, hat die Deutsche Bahn einen zusätzlichen Wartecontainer im nördlichen Bereich des Bahnhofs eingerichtet. Das Reisezentrum mit Fahrkartenverkauf ist in einem Container auf der Ostseite vor dem Bahnhof untergebracht, also auf der Seite zur Innenstadt.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und der erste Tag ist sicher der Kritischste.

Der Einzelhandel musste für die Umbauarbeiten aus der Bahnhofshalle weichen und wird vorerst nicht für Fahrgäste zur Verfügung stehen. Als Alternative gibt es auf dem Bahnhofsvorplatz einen Wagen, der Backwaren verkauft.

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Die Pläne für den neuen Bahnhof

Die Bahnhofshalle soll grunderneuert werden. Künftig soll hier mehr Platz für mehr Fahrgäste sein. Die Eingangshalle wird renoviert, mit Rolltreppen und neuem Boden. Außerdem soll das Dach verglast werden, um mehr Licht hinein zu lassen; auch die Heizung wird erneuert. Bis Ende 2026 dauert der Umbau. Er soll insgesamt rund 30 Millionen Euro kosten.

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