Der Unterricht an der Joseph-von-Egle Schule aus Erbach-Dellmensingen (Alb-Donau-Kreis) findet diese Woche im Wasser statt. Auf dem Lehrplan: Schwimmen. Denn das kann rund jeder dritte der 107 Schülerinnen und Schüler nicht.
Kein Schwimmunterricht wegen Corona und fehlenden Schwimmlehrern
Drei Jahre lang hatten die Kinder der Grundschule keinen Schwimmunterricht. Erst waren die Schwimmbäder wegen Corona geschlossen, dann gab es keinen Schwimmlehrer. Schulleiterin Stephanie Hanke wollte das nicht länger hinnehmen und hat die Sache selbst in die Hand genommen. Gemeinsam mit dem Donaubad Ulm/Neu-Ulm organisiert sie das Pilotprojekt.
Das Ziel: Den Kindern, die es noch nicht können, das Schwimmen beizubringen. Und alle anderen Wasserratten beim Schwimmen zu verbessern oder zumindest mit dem Wasser vertrauter zu machen. Die Schülerinnen und Schüler sind dazu diese Woche in Gruppen eingeteilt. Von absoluten Nichtschwimmern, über Kinder, die bereits das Seepferdchen haben, bis hin zu Schwimmern mit Bronze-Abzeichen.
Rund 20 Prozent aller Grundschulkinder können nicht schwimmen
Laut dem DLRG können in Deutschland rund 20 Prozent der Kinder im Grundschulalter nicht schwimmen. Eleonore Wagner, die Geschäftsführerin des DLRG Landesverbandes Württemberg, sagt zwar, die Zahl der Schwimmabzeichen würde wieder nach oben gehen. Von einer Erholung könne man aber noch nicht sprechen.
Zahl der Nichtschwimmer soll sich bis zum Ende der Woche halbieren
Einige der Schülerinnen und Schüler der Joseph-von-Egle Grundschule fühlen sich bereits so wohl im Wasser, dass sie vom 3- und 5-Meter-Brett gesprungen sind. Das bestätigt auch Schwimmlehrerin Diana Reichle. Die Kinder seien "alle begeistert und wollen gar nicht mehr aus dem Wasser raus". Bis zum Ende der Woche soll sich durch die Aktion die Zahl der Nichtschwimmer zumindest an der Joseph-von-Egle Grundschule halbieren.