Mit dezentem Summen fährt er los: der Mercedes-Benz eCitaro G. Ein blau-weißer Gelenkbus in modern-schlichtem Design. Aber er hat's in sich: Lithium-Nickel-Mangan-Kobald-Oxid-Batterien. Laut Hersteller Daimler Buses nicht nur für eine Reichweite von etwa 150 Kilometer gut. Sondern auch ausgesprochen flexibel, was die Lademöglichkeiten betrifft: Entweder über Steckdosen über der Vorderachse, oder über einen so genannten "Pantograf" auf dem Dach.
Die zugehörigen Ladestationen erinnern ein wenig an moderne Straßenleuchten und werden derzeit an den Endhaltestellen Egertweg und Universität Süd errichtet. So können die Citaros die etwa 300 Kilometer Tagesleistung mit einem Ladestopp leisten.
Daimler Buses gewinnt E-Bus-Wettbewerb
Die neuen E-Busse für Ulm und Neu-Ulm kommen aus Mannheim: Daimler Buses hat eine europaweite Ausschreibung der Donaustädte gewonnen. "Und zwar eindeutig", verrät Ralf Gummersbach, Geschäftsführer des Betreibers SWU Verkehr. Nicht allein wegen der hohen Reichweite: Die Busse sind außerdem mit Brems- und Abbiege-Warnsystemen ausgestattet, die helfen sollen, Unfälle zu vermeiden.
Auch Fahrgäste mit einer Sehbehinderung finden sich in den neuen Ulmer E-Bussen besser zurecht: Die Haltestangen neben den Türen haben Tastmuster und unterscheiden sich so von den übrigen Haltestangen. Ein künstliches Geräusch beim Anfahren warnt Fußgänger vor dem ansonsten flüsterleisen Bus.
Testbetrieb läuft bis Ende des Jahres
Bevor die E-Citaros in den Linienbetrieb starten, fahren sie erst einmal in einen mehrmonatigen Testbetrieb durchs ganze Stadtgebiet von Ulm und Neu-Ulm. Noch im Laufe des Jahres sollen sechs weitere Busse dazukommen, die restlichen sechs im kommenden Frühjahr.
Insgesamt 14 Millionen Euro kosten die E-Busse, das Bundesverkehrsministerium übernimmt davon 4,6 Millionen. Ab dem Fahrplanwechsel Ende des Jahres kommen die neuen E-Busse in den Linienbetrieb - zunächst einmal nur auf einer Linie. Eine zweite soll im Frühjahr nächsten Jahrens dazukommen.