Der BUND werde oft als Verhinderer wahrgenommen, beklagt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland in Ulm. Der Rückblick auf das Jahr 2024 beginnt mit kritischen Punkten: Sei es beim Neubau von Straßen oder Brücken, beim Thema Biberdämme oder Flächenverbrauch, - für ihre Haltung würden die Umweltschützer häufig zu harsch angegriffen, hieß es bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstag.
BUND: Müssen uns mehr für die Arbeit rechtfertigen
Außerdem sei schwerer geworden, Menschen zu motivieren, sich für die Natur einzusetzen. Das berichtet Jörg Müller vom BUND und Naturschutzbeauftragter im Alb-Donau-Kreis. Er müsse sich für seine Arbeit immer öfter rechtfertigen, berichtet der Umweltschützer.
Der Ton der Kritiker sei schärfer geworden, berichtet auch Martin Denoix, der Vorsitzende des BUND-Kreisverbandes Ulm. Vor allem, wenn es die Menschen persönlich betreffe. Er nennt Energiethemen als Beispiel, oder auch, wenn der BUND versuche, Streuobstwiesen vor einer Bebauung zu schützen. Die Kritik erreiche dabei eine neue Dimension. "Das macht uns große Sorgen", so Denoix.
Junge Familien engagieren sich im BUND
Denn zugleich werde es immer drängender, das Klima und die Artenvielfalt zu schützen. Doch wo auf der einen Seite die Kritik schärfer wird, wächst auch die Zahl der Unterstützer, so Martin Denoix. Allein in Ulm gebe es inzwischen 3.000 Mitglieder, so der Kreisvorsitzende. Vor allem junge Familien mit Kindern machen mit.
"Wildbienenretter": Schüler und BUND arbeiten zusammen
Und es gebe auch Erfolge in der Umweltarbeit. Beispiel "Wildbienenretter": Schülerinnen und Schüler im Kreis Biberach legen dabei Unterkünfte wie auch Blühwiesen für Wildbienen an, so Ulrich Müller, Regionalvorsitzender des BUND im Raum Donau-Iller. Der Vorteil sei, dass die jungen Teilnehmer das Thema auch in ihre Familien tragen.
Einsatz für Streuobstwiesen - Erfolg in Ehingen
In Ehingen im Alb-Donau-Kreis sei es gelungen, große Teile einer alten Streuobstwiese im Baugebiet "Rosengarten" zu erhalten. Es habe eine Petition beim Landtag gegeben. Außerdem haben die Umweltschützer mit Bürgerinnen und Bürgern und dem Gemeinderat gesprochen.
Ein neues Gesetz zum Schutz von Streuobstwiesen reiche derzeit nicht, so das Fazit des BUND. Es gebe noch zu viele Ausnahmen. Streuobstanbau müsse sich einfach mehr lohnen, um den Schutz der Biotope zu stärken.