Der schwäbische Batteriehersteller VARTA will mit einem radikalen Schuldenschnitt wieder auf die Beine kommen. Wie VARTA am Sonntagabend mitteilte, will das angeschlagene Unternehmen aus Ellwangen (Ostalbkreis) am Montag beim Amtsgericht Stuttgart ein vorbeugendes Sanierungsverfahren, kurz StaRUG, anmelden. Damit soll eine mögliche Insolvenz des Unternehmens abgewendet werden.
VARTA: Fast 500 Millionen Euro Schulden
Die Schuldenlast von fast 500 Millionen Euro müsse deutlich reduziert werden, so Vorstandschef Michael Ostermann. Dafür sei frisches Kapital von knapp 100 Millionen Euro nötig. Ein dafür nötiger Schuldenschnitt hätte fatale Folgen für die Aktionäre der VARTA AG.
Aktionäre verlieren auf einen Schlag ihr Geld
Den bisherigen Aktionären droht die Entmachtung. Alle bestehenden Aktien werden bei einem Kapitalschnitt ihren Wert verlieren und nicht mehr an der Börse gehandelt. Laut VARTA will das Unternehmen so an das Geld kommen, um nötige Restrukturierungsmaßnahmen umzusetzen und damit einen Neuanfang des Unternehmens zu finanzieren.
Grund für die Probleme von VARTA sind laut Mitteilung unter anderem Investitionen der vergangenen Jahre, die sich noch nicht ausgezahlt hätten. VARTA hat bisher noch keinen Jahresabschluss für 2023 vorgelegt, unter anderem wegen der Folgen eines Cyber-Angriffs im Frühjahr.