Es kommt Bewegung in die Planung des Schindhaubasistunnels an der B27. Tübingen soll mit dem Tunnel vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Ziel ist es auch, das Nadelöhr der viel befahrenen Bundesstraße zu beseitigen. Aber es gibt auch Kritik an den Planungen.
Das Regierungspräsidium sagt: Wichtig sei der Schindhaubasistunnel nicht nur für Tübingen, sondern auch für die gesamte Region Zollernalb südlich von Tübingen. Die täglichen Staus an den Ortseingängen von Tübingen aus Richtung Hechingen oder Stuttgart sollen dann der Vergangenheit angehören.
Kritik am B27-Tunnel in der Region
Seit Jahrzehnten wird an dem Großprojekt geplant. Es gab etliche Beteiligungsverfahren und auch heftige Kritik an dem Bau des gut zwei Kilometer langen Tunnels.
Zuletzt hatte sich im vergangenen Jahr ein Bündnis aus Klima- und Umweltschutzgruppen gegen den Tunnel ausgesprochen. Bis der Tunnel in rund zehn Jahren fertig sei, werde es eine veränderte Mobilität und weniger Autos geben. Der Tunnel wäre also unsinnig, so die Kritiker. Auch der Tübinger Jugendgemeinderat forderte damals, das Projekt zu stoppen. Aktivisten der "Letzten Generation" demonstrierten im April dieses Jahres gegen den Bau.
Verkehr über drei Stunden beeinträchtigt Klimaprotest der "Letzten Generation" blockiert Tübingens Innenstadt
Am Samstag Mittag stand im Zentrum von Tübingen der Verkehr still. Eine Demo mit etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Letzten Generation" blockierte die Hauptverkehrsachse.
IHK und Regionalverband kämpfen für Tübinger Tunnel
Die Industrie- und Handelskammer Reutlingen und der Regionalverband Neckar-Alb haben im April die immer wieder aufkommenden Diskussionen über den Nutzen und die Umweltverträglichkeit eines B27-Tunnels am Stadtrand von Tübingen kritisiert. Für die Wirtschaft und die Menschen in der Region sei es wichtig, die Verbindung von Stuttgart in Richtung Bodensee und Schweiz vierspurig auszubauen und Engpässe wie die Durchfahrt durch Tübingen zu beseitigen.
Pläne werden noch in diesem Jahr ausgelegt
Noch in diesem Jahr sollen die Pläne öffentlich ausgelegt und die Bürger informiert werden. Ein Planfeststellungsverfahren ist für große Bauvorhaben wie Bundesstraßen vorgeschrieben. Beteiligt und befragt werden unter anderem alle betroffenen Gemeinden, Behörden und auch Naturschutzverbände. Ziel des Verfahrens ist der Planfeststellungsbeschluss. Er ist mit einer Baugenehmigung vergleichbar.