Schwindel erregende 70 Meter hoch ragen inzwischen die ersten Elemente des gewaltigen Viadukts von Horb-Nordstetten aus weit über das Neckartal. In zwei Jahren soll hier in luftiger Höhe auf einer Hochbrücke LKWs und Autos rollen.
Horb: Gigantisches Kraterloch im Hang
Die Baustelle mit den vielen Baggern, Betonmischern und LKW wirkt von oben betrachtet wie die Landschaft einer Modelleisenbahn. Auch der ICE, der sich hinter den roten Kränen und den Stahlkonstruktionen der Pfeiler durch das Neckartal schlängelt, ist nur in Miniaturformat zu sehen. Auf der Seite des Biergartens Rauschbart in Richtung Freudenstadt, klafft ein gigantisches Kraterloch im Hang.
70.000 Kubikmeter Erdreich werden dort derzeit umgeschichtet. Unter anderem sorgen ein großes Förderband und ein 90-Tonnen-Bagger dafür, dass eine Trasse für die Baufahrzeuge zum Bau der Brückenpfeiler und der Knotenpunkt von der Brücke zur B32 entstehen können.Von diesen Terrassen aus werden dann die Pfeiler und Stützen der Brücke errichtet. Wegen der Bauarbeiten muss die Horber Innenstadt für fünf Monate voll gesperrt werden.
Wird die Horber Hochbrücke trotz Mängel rechtzeitig fertig?
Trotz der Mängel in einem Bauteil, einem so genannten Querriegel, die für eine Verzögerung gesorgt hatten, seien die Arbeiten einigermaßen „im Soll“, sagt Michael Lumpp vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Die Baufirma werde alles daransetzen, die verlorene Zeit aufzuholen. Das 667 Meter lange Viadukt über den Neckar soll 2026 fertiggestellt sein.
Im Februar waren bei den Bauarbeiten Bolzen für die Betonierung des Brückenpfeilers abgebrochen. Sowohl die Bahnstrecke als auch der Neckartalradweg mussten deshalb rund zweieinhalb Wochen gesperrt werden.