Tunnelsanierung Laufen

Noch keine Umleitungspläne. Droht ein Verkehrschaos?

Monatelange Tunnelsanierung in Albstadt-Laufen: Anwohner sind besorgt

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Nathalie Waldenspuhl
Nathalie Waldenspuhl ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Bis zu 25.000 Autos und Lastwagen fahren täglich durch einen Tunnel in Albstadt-Laufen (Zollernalbkreis). Ab Juli wird er für lange Zeit gesperrt. Wohin dann mit dem Verkehr?

Der B463-Tunnel in Albstadt-Laufen soll saniert werden. Die Arbeiten werden rund 16 Monate dauern, plant das Regierungspräsidium Tübingen. Deshalb wird der Tunnel ab Juli beidseitig gesperrt. Wie die ganzen Autos und Lastwagen in dieser Zeit fahren sollen, steht aber noch nicht fest. Das macht vielen Menschen Sorge.

Konkret geht es um den Abschnitt zwischen Balingen-Dürrwangen und Albstadt-Lautlingen. Hier plant das Regierungspräsidium mehrere Baustellen und muss die B463 dafür sperren. Die Bundesstraße verbindet Balingen mit der Zollernalb und führt über Sigmaringen bis nach Oberschwaben. Bis zu 25.000 Autos und Lastwagen befahren sie täglich.

Umleitung könnte den Ort Laufen überrollen

Eine verbindliche Umleitung hat das Regierungspräsidium noch nicht vorgelegt. Ziemlich sicher ist aber, dass zumindest eine Fahrtrichtung durch Laufen geleitet wird. Das wäre noch erträglich, sagt Ortsvorsteher Peter Landenberger. Was ihm Sorge macht, ist der jüngste Vorschlag in den Verhandlungen: Auch die Gegenrichtung solle durch den Albstädter Stadtteil fahren.

Die geplante Tunnelsanierung Laufen sorgt in dem kleinen Ort für Wirbel, denn konkrete Pläne zur Umleitung liegen vom Regierungspräsidium noch nicht vor. Menschen in Laufen sorgen sich, dass der ganze Verkehr durch den Ort geleitet wird. Geschäftsleute fürchten Gewinneinbrüche.
Seit ihrer Sanierung ist die Balinger Straße in Albstadt-Laufen keine sechs Meter mehr breit. Bei einer zweispurigen Umleitung müssten die Gehwege, Parkplätze und die Fußgängerampel abgebaut werden.

Ortsvorsteher: "Verkehrschaos droht"

"Das wäre eine riesige Belastung für uns", so Landenberger. Die Laufener Ortsdurchfahrt ist keine sechs Meter breit. Sobald sich dort ein Auto und ein Lastwagen entgegenkommen, wird es eng. "Da droht uns ein Verkehrschaos", sagt der Ortsvorsteher. Dabei war die Straße ursprünglich breit genug für den Verkehr. Bevor der Tunnel vor 26 Jahren kam, führte die Bundesstraße noch durch Laufen. Erst nach dem Tunnel wurde der Ortskern saniert. Mit breiteren Gehwegen und Parkplätzen - dafür aber einer engeren Straße.

Wenn die zweispurige Umleitung durch Laufen geht, müsste man das alles wieder zurückbauen. Dann gäbe es keine Parkplätze mehr, in der ganzen Straße würde Halteverbot gelten. Für die Betriebe wäre das ein Schaden, sagte Landenberger. Die Befürchtung: Wo keine Parkplätze sind, kommen keine Kunden mehr. Für die örtliche Pizzeria, den Friseurladen und den Metzger wäre das ein Verlust.

Viele Betriebe hier sorgen sich gerade um ihre Existenz.

Metzger in Laufen überlegt, Geschäft aufzugeben

Günter Bitzer hat seit 25 Jahren eine Metzgerei in der Balinger Straße. Das Geschäft liegt direkt an der möglichen Umleitungsstrecke. Dass der ganze Verkehr der Bundesstraße täglich an seinem Haus vorbeifahren wird, kann er sich noch nicht vorstellen. Für ihn wäre auch eine weitläufige Umleitung ein Problem. Er befürchtet, dass dann gar niemand mehr nach Laufen kommt und er fast keine Kunden mehr hätte.

Wenn die Kundschaft ausbleibt und das Geschäft sich nicht mehr rechnet, würde Günter Bitzer die Metzgerei sogar aufgeben. Er habe keine Energie mehr, sich durch 16 Monate Durststrecke zu kämpfen.

Es ist die Ungewissheit, die Bitzer und viele andere Laufener gerade umtreibt. Im Moment kann er nicht absehen, ob er sein Geschäft in den nächsten Monaten wie gewohnt weiterführen kann oder ob er schließen muss. Dass das Regierungspräsidium auch nach jahrelanger Planung noch keine Lösung vorlegen kann, stört ihn.

RP Tübingen will Pläne Ende Februar offenlegen

So oder so, die Sperrung des Tunnels wird für Laufen und die Umgebung eine Herausforderung. Ende Februar soll aber eine Entscheidung fallen: Das Regierungspräsidium will die endgültigen Pläne für die Umleitung auf einer Informationsveranstaltung vorstellen.

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