Eine sogenannte Virtual Reality-Brille soll Magersüchtigen bei der Selbstwahrnehmung helfen. Die Brille zeigt ein virtuelles Bild vom Körper der Patientin oder des Patienten. Es ist allerdings das Bild vom Körper eines Menschen, der ein gesundes Gewicht hat. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen und Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme haben das "Virtual Reality-Tool" entwickelt. Betroffene sollen sich so dem "gefürchteten Szenario" der Gewichtszunahme stellen können, heißt es in einer Pressemitteilung der Uniklinik.
"Gewicht zuzunehmen ist gerade am Anfang das wichtigste Ziel in der Behandlung von Magersucht, aber für die Betroffenen ist es auch eine maximale Herausforderung."

Studie der Uni Tübingen: Virtuelle Darstellung hilft bei Genesung
Die jetzt entwickelte "Virtual Reality Umgebung" ermögliche es den Magersüchtigen, schon früh im Behandlungsverlauf auszuprobieren, wie es ihnen mit einem gesunden Körpergewicht ergehen könnte. Für die Studie haben Simone Behrens und ihr Team 24 Patientinnen mit Magersucht untersucht, die in stationärer oder ambulanter Behandlung waren. Fast alle Patientinnen hätten rückgemeldet, dass sie die virtuelle Darstellung als sehr hilfreich für ihre persönliche Genesung erlebt hätten, so Projektleiterin Behrens.