Über hundert Stein-Fragmente

Zufallsfund: Römisches Götterdenkmal in Hechingen-Stein ausgegraben

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Anna Priese
Anna Priese ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.
Nathalie Waldenspuhl
Nathalie Waldenspuhl ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Noch sind es Fragmente aus Stein: Köpfe römischer Gottheiten, Teile ihrer Gewänder und ein Pferdeschweif. Doch wie passt das zusammen? Archäologen machen sich ans Werk.

Im Römischen Freilichtmuseum Hechingen-Stein (Zollernalbkreis) sind die Überreste eines antiken Götterdenkmals entdeckt worden. Am Donnerstag hat das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) die Funde öffentlich vorgestellt.

Archäologen graben über 100 Einzelteile bei Hechingen-Stein aus

Bei den Ausgrabungen haben die Archäologen über 100 Einzelteile gefunden. Offenbar haben sie einmal zu einem mehrere Meter hohen Denkmal gehört, das die Römer ihren Göttern gewidmet haben. Bei der Vorstellung erklärt Archäologe Klaus Kortüm vom LAD: Die Steinfunde zeigen antike Götter und Gestalten aus der altrömischen Sagenwelt.

Ein Mann steht neben dem Modell des Denkmals in Hechingen-Stein: Eine weiß-blaue Säule aus der antiken Römerzeit. Das Götterdenkmal haben Archäologen in Hechingen-Stein gefunden.
Der Archäologe Klaus Kortüm vom Landesamt für Denkmalpflege stellt das Arbeitsmodell des Götterdenkmals und die Fundstücke im Römermuseum in Hechingen-Stein (Zollernalbkreis) vor.

Allerdings, so Kortüm weiter, sei das Denkmal in der Zeit nach der römischen Herrschaft zerstört worden. Übrig seien nur noch wenige Einzelteile. Im Original könne man es daher nicht wieder zusammensetzen. Deswegen wird das Götterdenkmal jetzt rekonstruiert - mit Hilfe eines 3D-Druckers und eines deutlich kleineren Arbeitsmodells. Die Nachbildung soll dann, gemeinsam mit den Originale-Funden im Freilichtmuseum Hechingen-Stein ausgestellt werden.

Götterdenkmal war ein Zufallsfund im Wald

Zwei Sommer lang haben die Archäologen die Denkmal-Teile ausgegraben. Im Sommer 2023 sind sie durch Zufall darauf gestoßen. Eigentlich haben die Archäologen die nördlichste Außenmauer des römischen Gutshofes gesucht. Im Wald, der an das Gelände grenzt, sind sie stattdessen auf die Teile des Weihedenkmals gestoßen.

Zu sehen ist der abgebrochene Kopf einer Statue. Sie ist Teil des römischen Götterdenkmals, das in Hechingen-Stein (Zollernalbkreis) gefunden wurde.
Offenbar haben zum Götterdenkmal in Hechingen-Stein (Zollernalbkreis) auch Statuen gehört. Hier ist immerhin der Kopf noch erhalten.

Ein Götterdenkmal in dieser Größe ist laut Kortüm eine Seltenheit hier in der Region. Daraus schließen die Experten, dass der Besitzer damals sehr reich und wohl auch mächtig gewesen sein muss. Viel mehr ist über die Entstehung des Denkmals aber nicht bekannt. Wer es bauen ließ und zu welchem Anlass es geweiht wurde, wissen die Forscher nicht. Vermutlich werden sie das auch nie vollständig herausfinden. Immerhin: Das Römische Freilichtmuseum scheint noch viele Überraschungen für die Archäologen parat zu haben.

Römisches Freilichtmuseum Hechingen-Stein seit 1982

Das Römermuseum wurde 1982 in der Nähe des Hechinger Stadtteils Stein gegründet. In den Jahren zuvor haben Forscher dort die Überbleibsel eines römischen Gutshofes aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus ausgegraben. Die Funde sind im Freilichtmuseum ausgestellt und werden regelmäßig erweitert.

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