Für den Hochwasserschutz in Reutlingen-Betzingen wurde in den vergangenen Jahren im Rahmen des Entwicklungskonzepts Echaz schon einiges verbessert. In mehreren Abschnitten wurde das Überschwemmungsgebiet nachhaltig naturnah und ökologisch umgestaltet. Gewässerökologie und Hochwasserschutz gehen so Hand in Hand. Jetzt kann der fehlende Teil auf der insgesamt ein Kilometer langen Strecke entsprechend erneuert werden.
"Meilenstein" in der Entwicklung der Echaz
Nach langer Planungszeit haben sich die Stadt und das Landratsamt Reutlingen mit dem Eigentümer eines Gebäudes in der Wannweiler Straße in Betzingen geeinigt. Das Geschäftsgebäude soll abgerissen und die für den Gewässerausbau nötigen Flächen gekauft werden. Dann kann die Echaz in diesem Bereich von momentan sieben Metern auf mehr als das doppelte verbreitert und der sogenannte Flaschenhals beseitigt werden.
Das sei ein Meilenstein, denn erst wenn alle Teile des Entwicklungskonzepts Echaz umgesetzt sind, kann der gefährdete Bereich bei einem hundertjährigen Hochwasser überschwemmungsfrei bleiben, heißt es von Seiten aller Beteiligten der Stadt bei einer Pressekonferenz.
Nächste Schritte in Betzingen
Noch in diesem Sommer soll mit dem Neubau der Brücke Hoffmannstraße begonnen werden. Das Vorhaben befindet sich laut Stadt derzeit im Planfeststellungsverfahren. Im kommenden Winter ist geplant, das Gebäude in der Wannweiler Straße abzureißen, ebenso einen Teil der Volkshochschule, die ins Egelhaaf-Areal in Betzingen umzieht.
Ökologischer Ausbau der Echaz
Die Echaz soll am sogenannten Flaschenhals nicht nur genug Platz bekommen. Die Uferstrukturen sollen naturnah gestaltet werden, so dass gemäß dem Artenschutz zum Beispiel auch der Eisvogel sich dort heimisch fühlen kann, berichtet Reutlingens Baubürgermeisterin Angela Weiskopf. Sie wünscht sich, dass das Gewässer dann auch wieder erlebbar für die Menschen. Erst danach, wahrscheinlich 2026, soll die Hochwasserschutzmauer kommen.
Hochwasserschutz soll 2028 fertig sein
Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck hofft, dass all die notwendigen Abschnitte des Entwicklungskonzepts Echaz bis 2028 abgeschlossen werden können. Ein früherer Beschluss über 10 Millionen Euro für das Ganze ist längst überholt, sagt Keck. Inzwischen rechnet man eher mit 15 Millionen Euro. Darauf wird die Stadt aber nicht sitzen bleiben. Allein der ökologische Ausbau kann zu 85 Prozent gefördert werden, heißt es in der Pressekonferenz.