Nach dem Einsturz einer Hauswand eines Einfamilienhauses in Hechingen-Sickingen am Samstagabend (Zollernalbkreis) hat eine Nachbarin dem SWR von der Unglücksnacht erzählt. Anett Danull wohnt ein paar Häuser weiter und ist kurz vor dem Einsturz nach Hause gekommen. Sie sei aus dem Auto gestiegen und habe in dem Moment ein komisches Geräusch gehört. Nur wenige Meter von ihr entfernt, fiel die Wand in sich zusammen - mit einem kräftigen Schlag. Danach war das Haus ein anderes.
Glück im Unglück in Hechingen-Sickingen
Verletzt wurde bei dem Einsturz niemand. Die Bewohner waren zu dem Zeitpunkt im Urlaub. Inzwischen ist die dreiköpfige Familie aus dem Urlaub zurückgekehrt. Sie und auch die Nachbarn wurden privat untergebracht. Denn sowohl das Einfamilien- als auch das Nachbarhaus sind unbewohnbar. Vier Tage nach dem Unglück durfte die Familie kurz in ihr Haus, um ein paar Gegenstände herauszuholen.
Waren private Grabungen die Ursache?
Gutachter ermitteln derzeit, warum die Wand eingestürzt ist. In den Tagen vor dem Unglück soll auf dem Grundstück des Einsturzhauses mit einem kleinen Bagger gegraben worden sein. Ob die Grabungen für den Einsturz verantwortlich sind oder die Mauer marode war, ist bislang noch nicht geklärt. Laut dem Pressesprecher der Stadt Hechingen, Thomas Jauch, waren Straßenbauarbeiten, die dort seit einigen Wochen stattfanden, nicht der Grund für den Einsturz.
Wegen des Unglücks können die Sanierungsarbeiten der Straße jedoch dieses Jahr nicht mehr fertiggestellt werden, sagte Jauch dem SWR. Die Trümmerteile würden erst weggeräumt, wenn die Sachverständigen ihre Arbeit abgeschlossen haben.
Ermittlungen zur Ursache dauern an
Zur statischen Prüfung beider Gebäude wurde bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Sachverständiger beauftragt. Die Ermittlungen zur Ursache des Unglücksfalles dauern noch an. Auch am Montag haben sich Vertreter des Hechinger Bauamts, der Ortsvorsteher und ein Statiker nochmal ein Bild vor Ort gemacht. Der Schaden dürfte sich nach Schätzungen der Polizei auf mindestens 150.000 Euro belaufen.
So berichtete SWR Aktuell Baden-Württemberg am Tag nach dem Hauswand-Einsturz:
Das war in der Unglücksnacht passiert
Anwohner hörten gegen 22 Uhr einen lauten Knall. Ein direkter Nachbar sagte dem SWR, er habe zuerst vermutet, dass es sich um ein Erdbeben handele. Die Trümmerteile der eingestürzten Hauswand fielen gegen das Nachbargebäude. Das wurde dadurch beschädigt. Dessen Bewohner konnten das Gebäude unverletzt verlassen, sie dürfen das Haus allerdings bislang nicht mehr betreten.
Die Feuerwehr hatte in der Nacht noch bis in die frühen Morgenstunden Dachziegel zur Sicherheit entfernt, Strom und Wasser wurden zeitweise abgestellt. Das gesamte Grundstück ist weiträumig abgesperrt.