Albstadt im Zollernalbkreis hat Flagge gezeigt - bunt und harmonisch. Rund 400 Teilnehmende wollten bei der Premiere des Albstädter CSD dabei sein, um gemeinsam für mehr Offenheit und Toleranz zu demonstrieren.
Queere wollen sich auch in Albstadt nicht mehr verstecken
In Großstädten gehören solche Veranstaltungen längst dazu. Auf dem Land haben es queere Menschen laut einem Sprecher des Veranstalters allerdings deutlich schwerer. Er betonte, dass sie sich allerdings auch hier nicht mehr verstecken wollen.
Beim Albstädter CSD kamen letztendlich rund doppelt so viele Teilnehmer wie im Vorfeld erwartet zusammen, darunter auch mehrere Vertreter von Kirche und Politik. In verschiedenen Redebeiträge setzten sie sich für die Gleichberechtigung aller Menschen ein - unter frenetischem Beifall.
Rechte demonstrieren gegen CSD
Deutlich gedämpfter ging es derweil bei einer angekündigten Gegendemo zu. Unter dem Motto "Nein zum Genderwahnsinn" versammelten sich nur wenige Meter entfernt rund 50 Teilnehmende und folgten damit dem Aufruf der rechtsextremen NPD-Nachfolgepartei "Die Heimat". Diese hatte bereits Tage zuvor bundesweit zu dieser Aktion aufgerufen.
Vornehmlich in schwarz gekleidet, teils vermummt, mit Schildkappe und Sonnenbrille ausgestattet, versuchten sie, ihre Parolen gegen Vielfalt und Toleranz an die Menschen am Straßenrand zu bringen.
Antifa zieht unangemeldet durch Straßen in Albstadt
Gestört wurden sie dabei lautstark durch antifaschistische Gruppierungen, die sich unangemeldet, dafür aber umso lauter durch die Stadt bewegten und damit die Einsatzkräfte der Polizei zusätzlich beschäftigten. Größere Auseinandersetzungen blieben dabei jedoch aus, so das erste Fazit der Ordnungskräfte.