"Vielfalt leben. Jetzt erst recht!"

Besucher-Rekord erwartet: Alle Infos zum CSD 2024 in Stuttgart

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Autor/in
Alina Klass
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Beim CSD werden in Stuttgart bis zu einer halben Million Menschen erwartet. Das wäre ein neuer Rekord. Wann startet der Demozug? Welches Programm ist geplant? Das Wichtigste im Überblick.

Am Samstag findet die Demonstration rund um den Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart statt. In diesem Jahr soll laut der Interessengemeinschaft (IG) CSD Stuttgart ein neuer Rekord aufgestellt werden: Sie rechnet insgesamt mit bis zu einer halben Million Menschen in der Stadt. Auch der Demozug soll mit 150 Gruppen der bisher größte in Stuttgart werden - im letzten Jahr waren es noch 131 Gruppen. Damals waren insgesamt 400.000 Menschen gekommen. Neben der Parade soll es einige neue Programmpunkte in der Stadt geben. Auch neu ist, dass der Demozug in diesem Jahr schon früher als sonst beginnt und eine andere Route läuft als in den Jahren zuvor. Hier die wichtigsten Infos und Tipps zum diesjährigen CSD in Stuttgart.

Wann findet der CSD 2024 in Stuttgart statt?

Der CSD findet am Samstag, den 27. Juli 2024, in Stuttgart statt. An diesem Tag wird es die CSD-Demo, auch Parade genannt, geben. Neben der Parade werden am 27. und 28. Juli weitere Programmpunkte in der Stuttgarter Innenstadt angeboten. So auch wieder die CSD-Hocketse, das Straßenfest der Stuttgart Pride. Mit mehreren Terminen soll damit die gesellschaftliche Vielfalt gestärkt werden.

Wann startet die CSD-Demo und wo läuft sie entlang?

Der Demozug zum CSD startet am Samstag um 13 Uhr am Stuttgarter Feuersee. Die Teilnehmenden stellen sich schon seit 10 Uhr in der Rotebühlstraße zwischen Schwabstraße und Feuersee auf. Die Parade läuft entlang der Strecke Rotebühlstraße, Rotebühlplatz, Eberhardstraße, Marktplatz und Münzstraße zur Richard-von-Weizsäcker-Planie. Die Demo endet gegen 16:15 Uhr am Stuttgarter Schlossplatz, dort wird es anschließend eine Kundgebung geben.

Feiernde Menschen bei der CSD Parade 2023 in Stuttgart.
Die CSD-Parade 2023 in der Stuttgarter Innenstadt. Im letzten Jahr waren rund 400.000 Menschen zum CSD in Stuttgart gekommen. In diesem Jahr werden rund 500.000 Menschen erwartet. (Archivbild)

Welche Straßen werden wegen der Demo gesperrt?

Die Demo-Strecke seit 6 Uhr am Samstag voll gesperrt - auch das Parken ist dort seit diesem Zeitpunkt nicht mehr erlaubt. Auch Abschnitte der Paulinenstraße und der Fritz-Elsas-Straße sind von der Sperrung betroffen. Ab 12 Uhr darf auch die Richard-von-Weizsäcker-Planie nicht mehr befahren werden.

Auch Radfahrerinnen und Radfahrer müssen an dem Tag Umwege fahren. Dafür gibt es von der Hauptradroute 1 eine Umleitung in beiden Richtungen, die über die Heusteigstraße und die Olgastraße verläuft.

Wie fährt der ÖPNV an dem Tag?

Wegen der CSD-Parade fahren die Busse in der Innenstadt nicht wie gewöhnlich, da für die Demonstration die oben genannten Straßen gesperrt sind. Davon betroffen sind die Buslinien 41, 42, 43, 44 und 92. Für die einzelnen Buslinien gibt es jeweils unterschiedliche Fahrplanänderungen, die der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) aufgelistet hat.

Wegen Bauarbeiten auf der S-Bahn-Strecke zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Vaihingen sollen Fahrgäste im Bereich der Innenstadt auf Stadtbahnen und Linienbusse ausweichen. Dafür fahren die Ersatzbusse der Linie SEV1 von 6 bis 20 Uhr in beiden Richtungen ohne Halt zwischen Hauptbahnhof und Universität Vaihingen.

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Was wird neben der Parade noch in Stuttgart los sein?

Ab 17 Uhr startet am Samstag die CSD-Hocketse. Das Fest läuft bis Sonntagabend am Marktplatz und Rotebühlplatz. Auf dem Markplatz werden unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne auftreten. Auch inhaltliche Beiträge zur Pride und zu aktuellen LSBTTIQ+-Themen finden auf der Bühne Platz. Auf dem Rotebühlplatz wird es eine Open-Air-Disco geben. In der Hirschstraße können sich Besucherinnen und Besucher bei der CSD-Infomeile informieren.

Für Familien gibt es in der Münzstraße in Richtung des Dorotheen-Quartiers Programm. Bei der Hocketse wird es außerdem wieder eine Spielstraße für Kinder und Jugendliche geben, die von der Beratungsstelle für Regenbogenfamilien des Lesben- und Schwulenverbandes Baden-Württemberg organisiert wird. In der Innenstadt werden Stände mit einem kulinarischen Angebot aufgebaut.

Wer spricht bei der Kundgebung am Schlossplatz?

Bei der Kundgebung werden unter anderem der Vorstand der IG CSD Stuttgart, Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) und Vertreter unterschiedlicher Organisationen sprechen. Auch das multireligiöse Trio der diesjährigen Schirmpersonen machen ihren Standpunkt klar: Dazu gehören Lisa Strelkowa von den LGBTJews in Stuttgart, Atahan Demirel als Vertreter der Queer Muslimischen Allianz Deutschland und Olcay Miyanyedi von der Türkischen Gemeinde Baden-Württemberg. Die Kundgebung soll ungefähr eine halbe Stunde dauern und gegen 16:45 Uhr enden. Das gesamte Programm der Kundgebung wird in Gebärdensprache übersetzt.

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Wie wird an dem Tag für Sicherheit in der Stadt gesorgt?

"Für den CSD in Stuttgart ist ein intensives Sicherheitskonzept ausgearbeitet worden", sagte ein Sprecher des CSD. Das Sicherheitskonzept der Polizei sei für das Jahr 2024 auf 400.000 bis 500.000 Besucherinnen und Besucher ausgelegt. Zu dem Konzept gehört laut dem Veranstalter auch, dass das Tragen von Hoheitsabzeichen und Uniformen real existierender Organisationen und Behörden nicht erlaubt ist. Auch das Führen von Gegenständen, die unter das Waffengesetz fallen, sei nicht gestattet.

"Wir dulden keinen Hass oder Straftaten und schützen die Vielfalt, die an dem Tag im Mittelpunkt steht", sagte eine Polizeisprecherin dem SWR. Die Polizei bereite sich auf den Einsatz am CSD-Wochenende vor. "Es stehen Kräfte bereit, die im Fall der Fälle einschreiten können", so die Sprecherin weiter. Bereits im letzten Jahr gab es beim CSD ein umfassendes Sicherheitskonzept der Polizei. Während der Demo im letzten Jahr kam es zu einem Angriff.

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Wird es eine After-Show-Party geben?

Nach der CSD-Parade und dem Programm in der Stuttgarter Innenstadt geht es noch weiter: Dann beginnen die After-Show-Partys in der Stadt. Im Proton sowie im Mash Club in Stuttgart wird es jeweils ab 21 Uhr After-Show-Partys geben - veranstaltet von einem Gay-Partylabel. Auch im Climax Club und im White Noise Club in Stuttgart wird die LGBT+-Community jeweils ab 22 Uhr gefeiert. Der Prisma-Club in Bad Cannstatt veranstaltet ebenso ab 21 Uhr eine CSD-Afterparty. Eine queere Frauen*-Party gibt es im Romy S. Club in Stuttgart ab 22 Uhr.

Christopher Street Day: Party oder Demo?

Unter welchem Motto steht der CSD 2024 in Stuttgart?

Die Stuttgart Pride steht in diesem Jahr unter dem Motto "Vielfalt leben. Jetzt erst recht!". Damit möchten die Teilnehmenden Vielfalt und die unterschiedlichen Lebensweisen "leben, schützen und verteidigen". Ebenso möchten sie sich gemeinsam und solidarisch gegen die Angriffe von Rechtsextremen stark machen. "Beispielhaft nehmen wir Botschaften von AfD-Mitgliedern und anderen, die auf Social Media verbreitet wurden und in denen die gegen Queerness hetzen und schreiben unser Motto darüber", heißt es vom Veranstalter.

Woher kommt der Name CSD?

Der CSD dient als Tag der Erinnerung und des Gedenkens an die Ereignisse am 27. und 28. Juni 1969. Damals setzten sich lesbische, schwule, transsexuelle und transgender Menschen in New York zum ersten Mal gegen staatliche Willkür und gewaltsame Übergriffe der Polizei ein. Im Zentrum stand damals die Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street - daher auch der Name Christopher Street Day. Heute feiert man beim CSD auch die bisher erreichten Erfolge in Sachen Sichtbarkeit, rechtliche Gleichstellung, Antidiskriminierung und Akzeptanz.

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