Ein Kühlschrank, der Rezepte vorschlägt

Steinmeier beim Bundeswettbewerb KI: Das haben Schüler entwickelt

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Lisamarie Haas
Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.
Mia Zundel
Mia Zundel ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Lebensmittelverschwendung und Bienensterben: Mit KI haben Schüler aus ganz Deutschland Lösungen für solche Probleme entwickelt. Die durften sie dem Bundespräsidenten zeigen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist extra aus Berlin nach Tübingen gereist, um sich die KI-Projekte von Schülerinnen und Schülern anzuschauen. Im KI-Makerspace wählt die Jury im Laufe des Freitags aus zehn Finalisten-Teams des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz (BWKI) die Siegerinnen und Sieger aus. Sie haben mit Künstlicher Intelligenz Konzepte entwickelt, die in der Medizintechnik, der Landwirtschaft oder in der Küche unterstützen können.

Wie die Schülerinnen und Schüler dem SWR berichtet haben, waren sie alle vorher sehr aufgeregt, schließlich haben sie sich wochenlang auf den Tag vorbereitet. Bundespräsident Steinmeier hat sich die Zeit genommen, jedes Schüler-Team samt seinem KI-Projekt kennenzulernen.

Bundespräsident Steinmeier testet intelligenten Kühlschrank

Zuerst stand Steinmeier vor dem "intelligenten Kühlschrank" von Fabian Then aus Aidlingen (Kreis Böblingen). Er hat mit Hilfe von KI einen Kühlschrank gebaut, der Hinweise gibt, wo welches Lebensmittel gelagert werden sollte und wie lange die haltbar sind. Außerdem kann er auch noch Rezeptvorschläge generieren.

Der Bundespräsident durfte das natürlich ausprobieren: Er hat sich eine Ananas genommen und sie dem Kühlschrank gezeigt. Daraufhin ist eine Roboter-Stimme ertönt: "Ananas lagert man besser außerhalb des Kühlschranks." Bei den Trauben hat der Kühlschrank ihm dann empfohlen, sie ins oberste Fach zu legen. Trauben brauchen es nämlich nicht so kalt.

Bundespräsident Steinmeier hält eine Ananas vor die Kamera eines Kühlschranks: Ein Schüler zeigt ihm seinen intelligenten Kühlschrank in Tübingen beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz (KI).
Milch, Äpfel, Trauben oder eine Ananas: Der intelligente Kühlschrank sagt einem ganz genau, wo man welches Lebensmittel lagern sollte.

Tübinger Schüler entwickelt KI-Lösung für die Landwirtschaft

Tillmann Lang ist zum ersten Mal beim Bundeswettbewerb für KI ins Finale gekommen. Er gehört zum Jugendvorstand des Tübinger KI Makerspaces und hat dort vom BWKI erfahren. Umso mehr ist es für den Studenten ein besonderer Ort und Moment. Der 18-Jährige ist stolz, dass er dem Bundespräsidenten sein Projekt vorstellen kann: "Man fühlt sich da geehrt und wertgeschätzt", sagt er.

Ich finde es schön, dass Bundespräsident Steinmeier sich die Mühe macht, hier vorbeizukommen, um unsere Projekte zu sehen.

Mit der KI-Anwendung des 18-Jährigen kann die Bewässerung in der Landwirtschaft gesteuert werden. Lang will mit Hilfe von KI-Prognosen herausfinden, wie viel Wasser eine Pflanze wirklich braucht. Relevant sei die Anwendung vor allem für den Agrarbau in Regionen, die von schlechter Bodenqualität und Dürren betroffen sind, sagt er. In einem kleinen Gewächshaus züchtet er Kresse und misst daran, wie die Pflanzen auf Bewässerung reagieren.

Eine Schülerin zeigt dem Bundespräsidenten Steinmeier in Tübingen ihr KI-Projekt: eine Ampel, die intelligent umschaltet. So könnte es weniger Ärger im Straßenverkehr geben.
Keine unnötig langen Wartezeiten mehr: Mit dieser Ampel von Leonie Weiß aus Bayern müssten Autofahrerinnen und -fahrer sich nicht mehr so aufregen. Die Ampel erkennt, wieviele Autos warten, und bleibt dementsprechend länger oder kürzer grün. Bild in Detailansicht öffnen
Beim KI-Wettbewerb in Tübingen darf Bundespräsident Steinmeier die Projekte ausprobieren. Hier hält er einen Tischtennisball mit dem Schläger oben.
Wenn der Ball auf dem Boden landet, fährt die KI drüber und sammelt ihn ein. Eine gute Idee der Schülerin für den Leistungssport, findet der Bundespräsident. Bild in Detailansicht öffnen
Sebastian Stepphuhn hat eine KI entwickelt, die schädliche Milben auf Bienen erkennt. Hier steht er vor seinem Projekt, um es Bundespräsident Steinmeier zu präsentieren. Im Hintergrund hängt ein Imkeranzug.
Sebastian Stepphuhn aus Pforzheim hat eine KI entwickelt, welche die schädlichen Varroamilben auf Bienen erkennen kann. Bild in Detailansicht öffnen

KI-Projekte von Medizin bis Haushalt

Sebastian Stepphuhn aus Pforzheim hat eine KI entwickelt, welche die schädlichen Varroamilben auf Bienen erkennen kann. Anna Perkovic und Nicholas Dahlke aus Lörrach wollen mit KI das Rätsel lösen, warum warmes Wasser schneller gefriert als kaltes. Sie alle treten gegeneinander und gegen weitere Schüler aus ganz Deutschland an. Am Freitagabend steht dann fest, welches der zehn Final-Teams gewonnen hat.

Die Gewinner des Wettbewerbs bekommen 1.500 Euro und einen Praktikumsplatz bei einer Robotik-Firma in Neuhausen auf den Fildern. Weitere Preise in unterschiedlichen Kategorien werden ebenfalls von der Jury vergeben. Es gibt auch einen Publikumspreis.

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