Die Balinger Kläranlage wird nachgerüstet. Mit der vierten Reinigungsstufe kann sie in Zukunft auch sogenannte Spurenstoffe aus dem Wasser filtern. Dazu zählen zum Beispiel Rückstände von Medikamenten oder Chemikalien aus der Industrie. Im Jahr 2030 soll die neue Reinigungsstufe an den Start gehen.
Der Ausbau der Balinger Kläranlage kostet rund 11 Millionen Euro. Für den Zweckverband Abwasserreinigung Balingen ist es das teuerste Projekt jemals, sagt der Vorsitzende Markus Streich. Die Landesregierung in Stuttgart gibt Geld für den Ausbau der Kläranlage.
Abwasser wird mit Ozon gereinigt
Bisher durchläuft das Wasser in der Balinger Kläranlage drei Reinigungsstufen. Zuerst wird der grobe Schmutz herausgefiltert. In der zweiten und dritten Station kommt dann die "biologische Reinigung". In dieser zersetzen Bakterien die feineren Stoffe.
In der neuen Reinigungsstufe wird das Wasser noch ein viertes Mal gesäubert. Dem Wasser wird das Gas Ozon hinzugegeben. Dadurch entsteht eine chemische Reaktion, die die Reste von Medikamenten oder Chemikalien im Wasser zersetzt. Anschließend geht das Wasser durch einen Filter, sodass auch vom Ozon keine Rückstände übrig bleiben.
Bauarbeiten an Kläranlage sollen bis 2030 dauern
Die vierte Reinigungsstufe wird dann in einem geschlossenen Gebäude sein. Das muss jetzt an die bisherige Kläranlage angebaut werden. Außerdem wird eine neue Wasserpumpe gebaut und die bisherigen Wasserbecken werden jeweils um zwei Meter in die Höhe erweitert. Die Bauarbeiten sollen bis 2030 abgeschlossen sein.
Sauberes Abwasser für die Eyach
Weniger Rückstände im Abwasser, das hilft vor allem der Natur. Das Wasser fließt aus der Kläranlage direkt in die Eyach. Pflanzen und Tiere, die im oder am Fluss leben könnten sich besser entwickeln, wenn es im Bach keine Spuren von Medikamenten mehr gibt, so Streich der Vorsitzende des Zweckverbands Abwasser Balingen.