Durch ihre Energieeffizienz gilt die Kläranlage Balingen (Zollernalbkreis) als eine der Pionieranlagen im Land Baden-Württemberg und auch als Vorbild für die von Politikern angestrebte Verbesserung der Ökobilanz von Kläranlagen.
Kläranlage Balingen arbeitet mit Abwärme
Und so funktioniert es: Die Abwärme eines 850 Grad heißen Hochofens trocknet den Klärschlamm. Dann wird er in diesem Ofen verbrannt und die entstehenden Gase zur Stromgewinnung und Heizung der Kläranlage verwendet. Übrig bleibt nur eine Schlacke - ein Sechstel der ursprünglichen Klärschlamm-Masse.
„Das schaffen nicht viele“, sagt Markus Streich, der Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes Balingen. Damit befindet sich Balingen schon auf dem Weg zu klimafreundlicheren Kläranlagen.
Problem mit Treibhausgasen
Ein größeres Problem als die angestrebte Energie-Autarkie sieht Streich allerdings in den Treibhausgasen, die aus den offenen Becken ausdampfen. Dafür gebe es noch keine Lösung. Doch Streich und sein Team versuchen stetig, andere Bereiche der Kläranlage zu optimieren. So gebe es auf allen Dächern der Kläranlage Phovoltaik-Anlagen. Außerdem sei eine Freilandanlage geplant, ebenso wie die Nutzung der Wärme des Abwassers, das in der Kläranlage ankommt. Damit will Streich künftig Energie zur Beheizung von Faultürmen und Becken gewinnen. Weiterhin gibt er an: "Wir haben im Ablauf unserer Kläranlage, wo das Wasser in die Eyach einfließt, ein Wasserkraftwerk, womit wir kontinuierlich Strom erzeugen."