Wegen der Energiekrise müssen Fahrgäste für Fahrten mit Bus oder Bahn im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab dem kommenden Jahr vielerorts deutlich mehr zahlen. Das ergab eine Auswertung der Deutschen Presse-Agentur von Preismaßnahmen bei knapp einem Dutzend großer Verkehrsverbünde. Die Höhe der Preisaufschläge variiert deutschlandweit.
VRN bei Auswertung am stärksten betroffen
Am stärksten von den Preiserhöhungen betroffen ist der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Ab Januar wird es dort bei Bus und Bahn im Schnitt um 8,83 Prozent teurer, Einzelfahrkarten kosten dann bis zu 1,10 Euro mehr. Der Verkehrsverbund ist ein Mischverband und deckt Teile von Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz ab.
Bei einem anderen hessischen Verband, dem Rhein-Main-Verbund (RMV), fallen die Preisanpassungen hingegen moderater aus. Dort wird der ÖPNV ab dem 1. Januar im Schnitt lediglich um 1,5 Prozent teurer. Viele weitere deutsche Verbünde bewegen sich zwischen diesen beiden Extremen. Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in Nordrhein-Westfalen sind es im Schnitt 3,9 Prozent mehr, im angrenzenden Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) 5,44 Prozent in zwei Schritten zum Januar und zum Juli.
Gestiegene Energiekosten meist Schuld an Preisanpassungen
Die meisten Verbünde begründen die Maßnahmen mit den deutlich gestiegenen Energiekosten. Manche verweisen aber auch auf die unsichere Einnahmesituation, die auf Verkehrsunternehmen aufgrund des 49-Euro-Tickets zukomme.
Das 49-Euro-Ticket soll nach aktuellem Stand ab April nächsten Jahres verfügbar sein und als bundesweit einheitliches ÖPNV-Angebot den Nahverkehr attraktiver machen. Wer es dann nutzen wird, betreffen die Erhöhungen also nur noch für eine Übergangszeit bis April - zumindest bis Ablauf des ersten Jahres, denn auch das 49-Euro-Ticket soll im Anschluss an die Inflation angepasst werden.