Schon zum 30. Mal gewährt der bundesweite Tag des offenen Denkmals den Blick hinter die Kulissen vieler der wichtigsten und schönsten Denkmäler Baden-Württembergs. Der landesweite Schwerpunkt ist in diesem Jahr Baden-Baden.
Dort wurde nach der feierlichen Eröffnung am Samstag um 18 Uhr die Nacht zum Tag: Rund 55 Aktionen standen dort von 18 bis 24 Uhr bei der Nacht des offenen Denkmals auf dem Programm. Am Sonntag sind quer durch die Stadt rund 70 Veranstaltungen geplant. Darunter Führungen durch das Kasino oder das Theater sowie kleine Konzerte oder Spaziergänge durch das Kurviertel oder die Altstadt mit ihrem Bäderquartier.
Tag des offenen Denkmal 2023: Das sind die Highlights in BW
Größtes Kulturevent Deutschlands
Der Tag des offenen Denkmals wird bundesweit begangen und findet immer am zweiten Sonntag im September statt. Er ist nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die die Veranstaltung koordiniert, das größte Kulturevent Deutschlands. Es gibt ihn seit 1993. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Talent Monument". Damit sind all jene Bauwerke gemeint, die trotz ihres vergleichsweise jungen Alters schon das Potenzial für ein echtes Denkmal haben.
Quer durch Baden-Württemberg präsentieren sich mehr als 670 Klöster, Kirchen, Schlösser und Burgen oder auch öffentliche Bauten wie das alte Volksbad in Mannheim, das Amtsgericht Tübingen oder das Schulmuseum in Karlsruhe. In der Kategorie Industrie kann unter anderem das sogenannte Brennhäusle in Esslingen besichtigt werden. Dort wird seit über 20 Jahren Schnaps gebrannt.
Einen Überblick über alle teilnehmenden Orte und Denkmäler finden Sie hier auf der Seite zum Tag des offenen Denkmals in einer interaktiven Karte.
Denkmaltag 2023 wird im Theater von Baden-Baden eröffnet
"Für die Eröffnung könnte ich mir keinen passenderen Ort vorstellen als die Welterbestadt Baden-Baden", so Nicole Razavi (CDU), die baden-württembergische Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, vor dem Start der Aktion. Ort für die Eröffnungsveranstaltung war das Theater Baden-Baden inmitten der Kuranlage.
Neben Ministerin Razavi hatten dort auch Baden-Badens Oberbürgermeister Dietmar Späth (parteilos) und Claus Wolf, der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege, gesprochen. Das künstlerische Rahmenprogramm wurde von den Schauspielerinnen und Schauspielern des Theaters und die Philharmonie Baden-Baden übernommen.
Haus Pelargus in Stuttgart gewährt seltene Einblicke
Besondere Orte in der Kurstadt Tag des offenen Denkmals in Baden-Baden
Am Sonntag fand deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. In Baden-Baden ging es aber schon am Samstagabend los - von 18 Uhr bis Mitternacht öffneten dort rund 50 Denkmäler.
Das 1880 in Stuttgart erbaute Garnisonsschützenhaus auf dem ehemaligen Militärschießplatz kann am Tag des offenen Denkmals ebenfalls besucht werden. Seltene Einblicke gewähren auch das ehemalige Haus Pelargus mit Gießereiwerkstatt und das Haus der Burschenschaft Hilaritas. In Ludwigsburg sind als "Talent Monument" unter anderen das Alte Stadtbad und die Vorstadtvilla geöffnet, in Esslingen die Villa Merkel.
Römerkastell in Waldmössingen verbindet Geschichte und Entspannung
Auch in Freiburg gibt es eine Menge jüngerer und älterer Denkmäler zu besichtigen. So öffnen die Alte Universität, die Gaskugel und das Adelhauser Kloster. In die Kategorie "Talent Monument" fällt auch das Römerkastell im Schramberger Stadtteil Waldmössingen. Denn es ist nicht "nur" Denkmal, sondern als beliebtes Ausflugsziel auch ein Ort für Freizeit und Entspannung.
Musik am Denkmal "Gegen das Vergessen" in Friedrichshafen
In Friedrichshafen öffnet unter anderem das Graf-Zeppelin-Haus, das jüngste Denkmal und kulturelle Zentrum der Stadt. Am Denkmal "Gegen das Vergessen" in Friedrichshafen-Kluftern wird mit Musik und Zeitzeugenberichten der Arbeiter auf dem ehemaligen Raketentestgelände aus der NS-Zeit gedacht. Zu den "Monument-Talenten" zählt auch die städtische Kunstgalerie Fähnle oberhalb des Sees in Überlingen. Dort findet die Vernissage zur Ausstellung "Erwachen der Kunst nach 1945" statt.
16 Denkmäler zeigen sich in Ulm
Zahlreiche Ulmer Denkmäler gewähren ebenfalls seltene Einblicke. Zum Beispiel das Landgericht, die Volkshochschule, die Hochschule für Gestaltung und die Bundesfestung Ulm.
Als eines der ältesten Wirtshäuser öffnet das Gasthaus zum Lamm in Aalen seine Tore für Besucher. Nicht ins Gasthaus, sondern darunter geht es in Schwäbisch Gmünd: Hier kann erstmals die Kelleranlage des Gasthaus Bären besichtigt werden. Die Kellerreste der Steinhäuser sind vermutlich aus dem 13. Jahrhundert.
Aktionen von Aalen bis Schelklingen Offene Gewölbe und historische Gasthäuser: Der Tag des offenen Denkmals
Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag werden Türen geöffnet, die normal verschlossen sind - oder Eintritt kosten. Die Städte Aalen, Schwäbisch Gmünd, Schelklingen und Dischingen sind mit dabei.
Ausblick über die Dächer Reutlingens
Auch das Tübinger Tor in Reutlingen macht am Denkmaltag mit. Gerade frisch renoviert, geben am Sonntag halbstündige Führungen Einblick in das Gemäuer und Ausblick über die Dächer. Der parkähnliche Garten beim ehemaligen Jagdhaus auf der Warterhöhe bei Altensteig im Kreis Calw öffnet nur am Tag des offenen Denkmals seine Türen. In Tübingen werden das Stabsgebäude der Thiepval-Kaserne und das Amtsgericht geöffnet.
Baustelle am Mannheimer Nationaltheater öffnet für Besucher
Im Rhein-Neckar-Raum können Besucher beispielsweise die Baustelle des Mannheimer Nationaltheaters, das zurzeit saniert wird, besichtigen. Mit dabei sind auch die barocke Jesuitenkirche und das Jugendstil-Herschelbad in Mannheim. Eher unbekannt und normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist die private Villa des ehemaligen Tabakfabrikanten Landfried in Heidelberg - auch sie öffnet ihre Türen, genauso wie der Wasserturm in Hockenheim.