Zigaretten sind ungesund - nicht nur für Rauchende, sondern auch für die Umwelt und damit alle Menschen. Achtlos fallengelassene Kippen sind weltweit das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Die große Menge an Stummeln, die in der Natur entsorgt werden, wird zunehmend zur Belastung für Mensch und Umwelt.
Giftiger Cocktail für die Natur
Stefan Auchter vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Freiburg weiß, "dass für uns Menschen das Gift der Kippen über das Grundwasser und die Meere wieder in die Nahrungskette kommt" und rät deshalb zu einem bewussteren Umgang mit der Natur.
Vielen Rauchenden ist gar nicht bewusst, welchen toxischen Cocktail sie unachtsam zu Boden werfen. Zigarettenfilter enthalten tausende Schadstoffe – darunter Schwermetalle und andere Gifte, die in der Natur großen Schaden anrichten können, sobald sich die Zigarette zersetzt.
Der toxische Mix einer einzigen Kippe reicht aus, um 40 bis 60 Liter Grundwasser zu verunreinigen. Durch den Kontakt mit Wasser werden die Giftstoffe aus der Zigarette ausgewaschen und können so leichter in das Grundwasser gelangen. Abgesehen davon, dass Zigarettenstummel Boden und Grundwasser vergiften, sorgen sie auch für erhöhte Waldbrandgefahr. Deswegen ist das Rauchen in vielen Wäldern verboten.
Unachtsames Wegwerfen ist eine Ordnungswidrigkeit
Auch in der Stadt gehören Kippenstummel nicht in die Umwelt, sondern in den Restmüll. Im öffentlichen Raum gibt es häufig Müllbehälter mit speziellen Vorrichtungen für Zigarettenstummel. Diese sind dafür da, um Kippen unterwegs entsorgen zu können.
Bis zu 250 Euro Strafe für weggeworfene Kippen
Eine Alternative, mit der man unabhängig von der Anzahl der öffentlichen Mülleimer ist, sind Taschenaschenbecher. Darin lassen sich Zigarettenstummel auch unterwegs aufbewahren, bis diese dem Restmüll zugeführt werden können. Das achtlose Wegwerfen einer Zigarettenkippe ist übrigens eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann - in Baden-Württemberg liegt der Höchstsatz bei 250 Euro.
Freiburger Initiative zum Müllsammeln
Die Initiative #Freiburgpacktan hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Natur von giftigen Zigarettenkippen und anderem Müll zu befreien und den Abfall richtig zu entsorgen. Unter dem Motto "Müllsammeln ist eine Möglichkeit, die Vermüllung einzudämmen" beginnt jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr an der Ecke Bozener Straße/Andreas-Hofer-Straße die zweistündige Sammelaktion.
Initiatorin Gunhild Rauch sammelt seit vielen Jahren auf ihren Spaziergängen privat Müll. "Ich mache das, weil mich das stört, dass wir unsere Umwelt so missachten. Ich möchte ehrlich gesagt nicht auf einer Müllkippe leben", so die Rentnerin, die nicht verstehen kann, warum Leute ihren Müll einfach auf den Boden werfen. Ihr ist bewusst, dass sie die Welt nicht retten kann, möchte mit ihrem Engagement aber einen kleinen Beitrag leisten. "Für mich selbst ist es hinterher auch ein befriedigendes Gefühl, dass ich etwas aus der Umwelt geschafft habe, das da nicht hingehört."